FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Mittwoch vor den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank etwas nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel um 0,06 Prozent auf 134,62 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 2,24 Prozent.

Die Inflation in der Eurozone hatte im November laut einer zweiten Schätzung zwar den zweiten Monat in Folge zugelegt. Der Anstieg der Rate von 2,0 Prozent im Vormonat auf 2,2 Prozent fiel jedoch weniger stark aus als erwartet. In einer ersten Schätzung war noch ein Anstieg auf 2,3 Prozent ermittelt worden. Die Daten bewegten den Anleihemarkt jedoch kaum.

Am Anleihenmarkt richtet sich die Aufmerksamkeit auf die am Abend erwarteten geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank. Die Fed wird wohl erneut ihre Leitzinsen senken. Die Zinsspanne dürfte nach Einschätzung der meisten Ökonomen um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 bis 4,50 Prozent reduziert werden.

Wichtiger als die Leitzinsentscheidung selbst werde für die Anleihenmärkte der Ausblick der Fed sein, schrieb Analystin Birgit Henseler von der DZ Bank. Von besonderem Interesse dürfte sein, inwieweit sich die Notenbanker über Tempo und Ausmaß weiterer Zinssenkungen einig sind. Damit werde der erwartete Zinspfad zu einem der zentralen Ereignisse dieser Zinssitzung.

Nach Auffassung von Henseler werden die US-Währungshüter nur wenig an ihren Zinserwartungen verändern. Einige Fed-Mitglieder könnten zwar weniger Zinssenkungen in Aussicht stellen, wenn sie erwarten, dass die neue US-Regierung einen wirtschaftspolitisch induzierten Preisauftrieb herbeiführen wird. Dem stehe jedoch entgegen, dass der neue US-Präsident noch nicht im Amt ist und die Unsicherheit über die avisierten Maßnahmen daher noch sehr hoch sei./jsl/mis