FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Freitag im späten Handel ihren jüngsten Abwärtstrend gestoppt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future drehte ins Plus und stieg um 0,39 Prozent auf 135,49 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen war zunächst bis auf 2,52 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2011 geklettert. Zuletzt fiel die Rendite aber wieder auf 2,41 Prozent zurück.

Die Anleihen hatten zunächst unter deutlich anziehenden Inflationserwartungen in den USA gelitten. So kletterte die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit 2007.

Im weiteren Handelsverlauf jedoch gerieten die Anleiherenditen dies- und jenseits des Atlantiks wieder unter Druck. Börsianer verwiesen auf einen Artikel des "Wall Street Journal" ("WSJ"), wonach einige Fed-Vertreter sich besorgt über eine zu starke geldpolitische Straffung geäußert hätten. Schließlich hat die Notenbank ihren Leitzins in diesem Jahr bereits um insgesamt drei Prozentpunkte angehoben.

In dem Artikel hieß es weiter, dass die Notenbanker wahrscheinlich auch darüber diskutierten, ob sie signalisieren sollten, dass im Dezember eine geringere Anhebung der Leitzinsen möglich sei. Denn bei einer starken Straffung läuft die Fed Gefahr, die wirtschaftlichen Aktivitäten in puncto Investitionen und Kreditvergabe zu sehr abzuwürgen. Die Notenbank trifft sich das nächste Mal am 1. und 2. November und dann am 13. und 14. Dezember.

Nach Bekanntwerden des "WSJ"-Artikels hatte sich auch noch die Chefin der regionalen Notenbank von San Francisco, Mary Daly, ähnlich geäußert und damit den Druck auf die Renditen weiter erhöht. Ihrer Meinung nach müsse die Fed das Ausmaß der Leitzinserhöhungen auf 0,50 oder gar 0,25 Prozentpunkte verringern. Allerdings sagte sie nicht, ab wann das gelten soll./la/he