BUKAREST (dpa-AFX) - Zahlreiche zumeist junge Menschen demonstrieren in Bukarest und vier weiteren Universitätsstädten Rumäniens gegen den rechtsextremen und prorussischen Präsidentenkandidaten Calin Georgescu. Der in der ersten Runde der Präsidentenwahl überraschend erfolgreiche Bewerber steht in Rumänien unter Strafverfolgung wegen Verherrlichung von Kriegsverbrechern und markanten Figuren der als "Legionäre" bekannten rumänischen Faschisten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Bei allen Kundgebungen skandierten die Menschen den gereimten Vers "Die Jugend ruft im Chor, stimmt nicht für den Diktator". In der nordöstlichen Stadt Iasi waren zudem Rufe wie: "Wir wollen keinen Faschismus" und "Wir stimmen nicht für Russland" zu hören. Zu weiteren Demonstrationen kam es im westrumänischen Temeswar sowie in den siebenbürgischen Städten Sibiu (Hermannstadt) und Brasov (Kronstadt).

Am 8. Dezember entscheiden die Rumänen bei einer Stichwahl, ob Georgescu oder die in der ersten Runde zweitplatzierte prowestliche, konservativ-liberale Kandidatin Elena Lasconi Staatsoberhaupt wird. Am 1. Dezember findet in Rumänien zudem die Parlamentswahl statt, bei der ein Erstarken rechtsextremer Parteien als möglich gilt./kl/DP/he