FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Ende einer bislang schwachen Woche dürften die Aussichten auf weltweit steigende Zinsen den Dax weiter nach unten drücken. Knapp zwei Stunden vor dem Xetra-Start taxierte der Broker IG den deutschen Leitindex 0,78 Prozent tiefer auf 15 863 Punkte.

Nach seinem Rekordhoch vor einer Woche bei 16 427 Punkten war er am Vortag erstmals wieder unter die runde 16 000er-Marke gerutscht und bis zum Handelsende darunter geblieben. Charttechnik-Experten sehen noch keine allzu große Gefahr, Unterstützungen für den Dax lägen noch etwas tiefer, so der Tenor. Auf Wochensicht ist die Bilanz für den Dax jedoch trüb mit einem Minus von drei Prozent gemessen an der aktuellen Indikation.

Gründe für die Schwäche sind neben einigen Gewinnwarnungen von Unternehmen vor allem die aufgeflammten Zinssorgen, nachdem die US-Notenbank Fed Signale gegeben hatte für weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr und Notenbanken in Europa wie die Bank of England und die norwegische Zentralbank den Leitzins stärker als erwartet angehoben hatten.

Am Freitag belasteten zudem Inflationsdaten aus Japan den Tokioter Aktienmarkt. Die Teuerung fiel in Japan höher aus als gedacht, sodass Marktteilnehmer nun auch bei der bisher sehr expansiven japanischen Zentralbank vermehrt ein Umdenken befürchten.

Steigen die Kapitalmarktzinsen, kann dies negative Auswirkungen auf Aktien haben, weil Anleger mit sicheren Anlagen wieder mehr Rendite einfahren und daher riskantere Investitionen umgehen können./ajx/tih