FRANKFURT (dpa-AFX) - Ohne die Aussicht auf ein rasches Ende der Zinserhöhungen in den USA scheint auch bei den Dax-Anlegern die Lust auf Aktien etwas nachzulassen. So taxierte der Broker IG den Leitindex am Donnerstag zwei Stunden vor dem Xetra-Start mit minus 0,35 Prozent auf 14 409 Punkte.

Die US-Notenbank Fed hatte am Vorabend den Leitzins wie erwartet um 0,50 Prozentpunkte erhöht, zugleich aber weitere Zinsanhebungen angekündigt und die Märkte zudem darauf eingestellt, dass im Jahr 2023 mit Zinssenkungen noch nicht zu rechnen ist. Hintergrund ist die immer noch sehr hohe Inflation, mit der sich auch die Europäische Zentralbank (EZB) in der Eurozone auseinandersetzen muss.

Im Zuge der Zinssitzung an diesem Donnerstag dürfte die EZB den Leitzins am Nachmittag ebenfalls um 0,50 Prozentpunkte anheben, so die Erwartung am Markt. Weitere Leitzinsentscheidungen stehen zuvor in der Schweiz, in Großbritannien und in Norwegen auf der Agenda.

Der Schwung, mit dem der Dax vor zwei Tagen nach US-Inflationsdaten noch bis auf 14 675 Punkte gestiegen war, ist aktuell nicht mehr vorhanden. Allerdings behauptet sich der Leitindex über der 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend. Die Seitwärtsentwicklung im Dax seit Mitte November bleibe intakt, erläuterte der Charttechnik-Experte Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel./ajx/mis