FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Befreiungsschlag zu "Christi Himmelfahrt" ist dem Dax am Freitag der Sprung auf ein Rekordhoch gelungen. Mit plus 0,8 Prozent auf 16 292 Punkte ließ der deutsche Leitindex seine bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2021 hinter sich. Nach einem wochenlangen Geplänkel unterhalb der runden Marke von 16 000 Zählern hatte vorsichtiger Optimismus über Fortschritte im Streit um eine Erhöhung der US-Schuldengrenze zur Abwendung einer drohenden Zahlungsunfähigkeit der USA frischen Schwung in den deutschen Aktienmarkt gebracht.

Der Sprung über solch einen Widerstand, wie es die 16 000-Punkte-Marke gewesen sei, könne wie eine Initialzündung wirken, erklärte Marktexperte und technischer Analyst Christoph Geyer.

Der alte Dax-Rekord von rund 16 290 Punkten stammt aus dem November 2021, bevor Russlands Krieg gegen die Ukraine sowie steigende Leitzinsen infolge hoher Inflation die Börsen im Jahr 2022 weltweit heruntergezogen hatten. Seit Herbst 2022 läuft es aber wieder rund, der Dax hat sich seit dem September-Rutsch auf fast 12 000 Punkte stark erholt.

Dafür sorgte auch Konjunkturoptimismus nach dem Ende der harten Corona-Einschränkungen Chinas vor dem Jahreswechsel. Zwar stockt es in der chinesischen Wirtschaft, einem wichtigen Zugpferd der globalen Konjunktur, immer noch vor allem in der Industrie, doch gibt es auch positive Signale.

"In der aktuellen Berichtssaison bestätigen europäische Hersteller von Automobilen, Luxusgütern und Sportartikeln eine gesunde Erholung der chinesischen Umsätze, wenn auch der starke Aufschwung aus dem ersten Quartal nicht über das gesamte Jahr fortführbar erscheint", erklärte Analyst Sven Streibel von der DZ Bank unlängst. Wichtig sei vor allem, dass die Unternehmen positiv auf die weitere Erholung des chinesischen Konsumverhaltens blickten. Vor diesem Hintergrund hatte Streibel sein Jahresendziel für den Dax erst in der zweiten Mai-Woche auf 16 500 Punkte angehoben./mis/stk/jha/