FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax blüht am Montag ein schwacher Auftakt in die Handelswoche. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex zwei Stunden vor Start des Xetra-Handels 0,3 Prozent tiefer auf 18 504 Punkte. Damit dürfte die Hängepartie weitergehen, denn der Leitindex bliebe in seiner Spanne der vergangenen Wochen. Diese reicht grob von 18 400 Punkten bis zum Rekordhoch bei knapp 18 900 Zählern.

Nachdem die EZB ihre erste Zinssenkung vorgenommen hat, richten die Blicke sich in dieser Woche auf die US-Notenbank Fed, die am Mittwoch ihre nächste Entscheidung bekannt gibt. "Die Fed wird auf ihrer anstehenden Sitzung den Leitzins nicht ändern", sagte am Freitag Devisenstratege Christian Apelt von der Landesbank Helaba. Ähnlich wie bei der EZB werden vor allem ihre Projektionen und Einschätzungen spannend.

Anleger bleiben daher vorsichtig. Auch in New York hatte sich am Freitag nach einem überraschend robusten Arbeitsmarktbericht nicht viel getan, auch wenn dort wenig Bewegung bei einigen Indizes für erneute Rekorde reichte. Laut dem Chartexperten Martin Utschneider von Finanzethos wird sich der Dax "ähnlich wie nach dem EZB-Zinsentscheid wohl auch von der gestrigen Europawahl unbeeindruckt zeigen". Rechte Parteien hatten in mehreren Ländern große Erfolge erzielt.

Gleichwohl nimmt die politische Unsicherheit zu, auch mit Blick auf Frankreich. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wagt nach der krachenden Niederlage seines Mitte-Lagers bei der Europawahl die Flucht nach vorn. Mit der Neuwahl der Nationalversammlung will der Liberale klare politische Verhältnisse schaffen und hofft wohl, seine Mehrheit in der Parlamentskammer auszubauen./tih/mis