FRANKFURT (dpa-AFX) - Mangels entscheidender Impulse irrt der Dax vorerst weiter im Bereich der vergangenen Wochen umher. Am Freitag zeichnet sich auch kein Ausbruch aus der rund 350 Punkte breiten Spanne ab, die von etwa 15 660 bis knapp über 16 000-Punkte-Marke reicht. Nach zuletzt zwei schwachen Tagen wird der Leitindex aber etwas höher erwartet: Der Broker IG taxierte ihn zwei Stunden vor dem Auftakt bei 15 870 Punkten, was ein Plus von 0,2 Prozent bedeutet. Die Wochenbilanz wäre damit aber noch leicht negativ.

Unter anderem gilt es zu Wochenschluss die Zahlen der Allianz zu verarbeiten.

Die übergeordneten Unsicherheitsfaktoren haben jedoch Bestand: Die Commerzbank etwa verwies am Morgen darauf, dass ein mit Spannung erwartetes Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und führenden Vertretern des Kongresses zur Erörterung der Schuldenobergrenze auf Anfang nächster Woche verschoben wurde. Die Furcht vor weiter steigenden Zinsen flaut zwar ab, die Rezessionsgefahr bleibt aber präsent. Und im US-Bankensektor bleibt es unruhig.

Während dem Mai ein generell schlechter Ruf vorauseilt, glaubt der Chartexperte Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel, dass es durchaus ein erfreulicher Handelsmonat werden könnte. Der übergeordnete chart- und markttechnische Aufwärtstrend sei trotz der jüngsten Konsolidierung intakt. "Man sollte daher keinesfalls vorschnell der Börsenweisheit 'Sell in May an go away' folgen", so der Experte. Das mittelfristige Kursziel für den Dax sieht er bei 16 600 Punkten./tih/mis