LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Kunststoffkonzern Covestro traut sich nach einem besser als befürchteten Jahresstart einen konkreten Ausblick für 2023 zu. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll 1,1 bis 1,6 Milliarden Euro erreichen, wie der Dax-Konzern am Freitag im Zuge der Vorlage endgültiger Zahlen für das Auftaktquartal mitteilte. Der operative freie Mittelfluss - also das Geld, was im Tagesgeschäft letztlich bei Covestro hängen bleibt oder abfließt - dürfte demnach zwischen Null und einer halben Milliarde Euro herauskommen. Bisher hatte Konzernchef Markus Steilemann wegen des unsicheren Konjunkturumfeldes für beide Werte deutliche Rückgänge im Vergleich zu den 2022er-Werten von 1,62 Milliarden Euro operativem Gewinn und 138 Millionen Euro Cashflow avisiert.

Wie bereits seit Mitte April bekannt, brach das operative Ergebnis im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast zwei Drittel auf 286 Millionen Euro ein, bei einem Umsatzrückgang um ein Fünftel auf 3,74 Milliarden Euro. Damit hielt sich das Unternehmen gewinnseitig aber besser als von Analysten zuvor befürchtet worden war. Covestro begründete das in erster Linie mit Kostensenkungen. Im zweiten Jahresviertel soll nun ein operativer Gewinn von 330 bis 430 Millionen Euro erzielt werden, was mehr ist, als Branchenexperten aktuell auf dem Zettel haben.

Unter dem Strich fiel von Januar bis Ende März ein Verlust von 26 Millionen Euro an, nach einem Überschuss von 416 Millionen Euro vor einem Jahr. Auch der operative freie Mittelfluss war mit minus 139 Millionen Euro negativ./mis/stk