HANNOVER (dpa-AFX) - Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental nimmt sich nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr spürbare Verbesserungen im Tagesgeschäft vor. 2023 soll die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern zwischen 5,5 und 6,5 Prozent landen und damit besser ausfallen als im erneut schwierigen Vorjahr mit 5,0 Prozent, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Hannover mitteilte. Den Umsatz taxiert der Konzern auf Basis der Wechselkurse vom Jahresanfang bei 42 bis 45 Milliarden Euro - das ist etwas mehr als von Experten am Aktienmarkt zuvor geschätzt.

Vor allem das Sorgenkind mit der Autozulieferung dürfte besser abschneiden. Hier plant Conti-Chef Nikolai Setzer mit 2 bis 3 Prozent operativer Marge, nachdem der Bereich im Vorjahr leicht rote Zahlen schrieb. Analysten hatten bisher um die 2 Prozent Marge für die Sparte auf dem Zettel, für den Gesamtkonzern um die 6 Prozent. Die Renditeperle der Hannoveraner, die Reifensparte, dürfte mit 12 bis 13 Prozent eingeplanter Umsatzrendite erneut den Löwenanteil zum operativen Gewinn beisteuern.

Vergangenes Jahr schrammte der Gesamtkonzern nur leicht an einem Verlust vorbei, der Gewinn unterm Strich sackte wegen hoher Abschreibungen um 95 Prozent auf 67 Millionen Euro ab. Dabei schlugen negative Sondereffekte mit einer Milliarde Euro zu Buche. Der Umsatz war wie bereits bekannt um rund 17 Prozent auf 39,4 Milliarden Euro gestiegen. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg zwar um gut 5 Prozent auf 1,95 Milliarden Euro - blieb damit aber deutlich hinter der Entwicklung des Geschäftsvolumens zurück. Vor allem steigende Kosten für Material, Frachten und Energie machten dem Konzern zu schaffen. Diese dürften auch dieses Jahr für Mehrkosten in Höhe von 1,7 Milliarden Euro sorgen, hieß es. Als Dividende für das vergangene Jahr will Conti 1,50 Euro vorschlagen, das wäre eine Kürzung um 70 Cent./men/stk