PEKING (dpa-AFX) - Die Inflation in China hat sich im September nach einem Dämpfer im Vormonat wieder verstärkt. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt am Freitag berichtete. Im August hatte die Teuerungsrate bei 2,5 Prozent gelegen, und Analysten waren im Schnitt von einem Anstieg auf 2,9 Prozent ausgegangen.

Im internationalen Vergleich bleibt Chinas Inflation damit weiterhin eher niedrig. In den USA und auch in der Eurozone gibt es deutlich höhere Teuerungsraten, die in Deutschland sogar die Marke von 10,0 Prozent erreicht hat. Wegen der harten Maßnahmen der Regierung in Peking im Kampf gegen das Coronavirus hat die Konjunktur in der zweitgrößtem Volkswirtschaft zuletzt an Fahrt verloren.

Eine schwache Preisdynamik zeigte sich im September vor allem bei den chinesischen Erzeugerpreisen. Hier meldete das Statistikamt nur eine Jahresrate von 0,9 Prozent, nachdem die Preise auf Herstellerebene im August noch um 2,3 Prozent im Jahresvergleich gestiegen waren. Am Markt war mit einer geringen Jahresrate gerechnet worden. Die Erzeugerpreise haben Einfluss auf die weitere Entwicklung der Verbraucherpreise.

Um die unter der Null-Covid-Politik und der Immobilienkrise leidende Konjunktur anzukurbeln, hatte die Zentralbank des Landes bereits die Zinsen gesenkt. Die Regierung in Peking hatte 5,5 Prozent als Wachstumsziel vorgegeben. Zuletzt war Chinas Wirtschaft im Frühjahr aber deutlich schwächer gewachsen./jkr/stk