PEKING (dpa-AFX) - China hat Äußerungen von Bundeskanzler Olaf Scholz gegen eine wirtschaftliche Abkopplung vom chinesischen Markt begrüßt. "Wir unterstützen die Globalisierung und den Widerstand gegen Abkopplung", sagte Außenamtssprecherin Mao Ning am Mittwoch vor der Presse in Peking. Während die Weltwirtschaft in Schwierigkeiten stecke, seien Offenbleiben, Handelsbeziehungen und Wachstum nicht nur gut für China und Europa, sondern auch für die Erholung der Weltwirtschaft.

Dass Scholz am 4. November zu einem Besuch in China erwartet wird, wie inoffiziell aus Berlin berichtet wurde, wollte die Sprecherin zunächst nicht bestätigten. Der Kanzler wäre der erste Regierungschef eines G7-Staates, der seit Ausbruch der Pandemie nach China reist. Käme es zu einem Treffen mit Staats- und Parteichef Xi Jinping, wäre Scholz auch der erste ausländische Regierungschef, der ihn nach seiner erwarteten Wiederwahl auf dem am Sonntag in Peking beginnenden Parteitag trifft.

Am Vortag hatten sowohl Scholz als auch EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis auf einer Maschinenbaukonferenz des Branchenverbandes VDMA in Berlin vor einer Abkopplung von der zweitgrößten Volkswirtschaft gewarnt. Der Kanzler sprach von einem falschen Weg. Das Gebot der Zeitenwende laute vielmehr kluge Diversifizierung./lw/DP/men