ESSEN (dpa-AFX) - Der Chemikalienhändler Brenntag wird nach Gewinnrückgängen im zweiten Quartal etwas vorsichtiger für das Gesamtjahr. Das Marktumfeld sei weiterhin vom Krieg in der Ukraine, von geopolitischen Spannungen sowie von einem hohen Inflationsdruck geprägt sei, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch in Essen mit. Dabei sei es denkbar, dass es aufgrund einer geringeren Nachfrage zu Preissenkungen in den Lieferketten von Brenntag kommen könnte. Die Unternehmensführung senkte daher das obere Ende der Prognosespanne für den operativen Gewinn etwas.

Im Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nun mit einem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives Ebitda) von 1,6 Milliarden bis 1,7 Milliarden Euro. Zuvor hatte Brenntag bis zu 1,8 Milliarden Euro im Visier. Im zweiten Quartal ging das operative Ergebnis im Jahresvergleich um fast ein Viertel auf knapp 410 Millionen Euro zurück. Analysten hatten im Schnitt mit etwas weniger operativem Gewinn gerechnet.

Unter dem Strich blieb im Quartal ein auf die Aktionäre entfallender Gewinn von 186,9 Millionen Euro nach 287,5 Millionen Euro im Vorjahr. Mit 4,26 Milliarden Euro schrumpfte der Umsatz um fast 16 Prozent. Das war weniger als Experten erwartet hatten./mne/mis