FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutsche Chemiebranche berichtet am Freitag (10.30 Uhr) in Frankfurt über ihre Lage inmitten der Konjunkturflaute und relativ hoher Energiepreise. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) will aktuelle Zahlen zur Branchenkonjunktur erläutern, eine Mitgliederumfrage vorstellen und einen Blick auf 2024 werfen.

Die Chemiebranche mit rund 477 000 Beschäftigten in Deutschland hat mit dem Energiepreisanstieg im Zuge des Ukraine-Kriegs und einer schwachen Auftragslage schwierige Zeiten hinter sich. Produktion und Umsatz brachen von hohem Niveau kommend ein. Branchenprimus BASF etwa kündigte den Abbau Tausender Jobs und die Schließung energieintensiver Anlagen im Stammwerk Ludwigshafen an, nun sollen mehrere Sparten ausgegliedert werden. Die Pharmaindustrie wiederum bekam zuletzt das Ende des Booms rund um Corona-Impfstoffe zu spüren.

Im dritten Quartal stoppte die energieintensive Chemiebranche aber ihre Talfahrt bei der Produktion. Erstmals seit sechs Quartalen verzeichnete der VCI ein leichtes Plus bei der Herstellung. Die Talsohle scheine erreicht und der Auftragseingang stabilisiere sich, hieß es. Neue Daten könnten nun den zarten Aufwärtstrend bestätigen. Zudem sind die Energiepreise an den Börsen deutlich gefallen.

Für dieses Jahr blieb der VCI aber pessimistisch und stellte jüngst weiter einen Produktionsrückgang von acht Prozent in Aussicht. Bei sinkenden Preisen werde der Branchenumsatz voraussichtlich um 14 Prozent fallen gemessen am Vorjahr. Die Geschäfte im Winter dürften schwierig bleiben, die Chemie hoffe auf Besserung im kommenden Jahr./als/DP/nas