BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundeswehr beginnt in der neuen Woche in Polen mit Vorbereitungen für eine Verlegung ihres Flugabwehrraketensystems Patriot. Unmittelbar nach der Abstimmung zwischen den Regierungen in Warschau und Berlin solle am Dienstag ein Erkundungsteam nach Polen reisen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Die deutschen Soldaten sollen geeignete Stellungen für das Flugabwehrsystem inspizieren, um dann in Kürze drei Feuereinheiten nach Polen zu verlegen. Ziel ist der Schutz kritischer Infrastruktur an der Nato-Ostflanke.

Nachdem Mitte November eine Rakete auf polnischem Gebiet nahe der Grenze zur Ukraine eingeschlagen war, hatte die Bundesregierung dem Nato-Partner Flugabwehrbatterien vom Typ Patriot zur Sicherung seines Luftraums angeboten. Zunächst gab es Verstimmung, weil die polnische Seite unerwartet vorschlug, die Waffensysteme doch besser an die Ukraine zu übergeben, obwohl sie Teil der integrierten Nato-Luftverteidigung sind. Jetzt gibt es eine grundsätzliche Einigung. Das Patriot-System kann gegnerische Flugzeuge, taktische ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpfen. Es hat eine Reichweite von mehr als 60 Kilometern./cn/DP/jha