BERLIN (dpa-AFX) - Die geplante Förderung des Bundes für den Umbau der Tierhaltung hin zu besseren Bedingungen in den Ställen nimmt Konturen an. Profitieren sollen Betriebe mit Standards, die deutlich über den zwingenden gesetzlichen Vorgaben liegen, wie das Agrarministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte. Zunächst sollen Schweinehalter Geld bekommen können, und zwar für Sauen, Ferkel und Mastschweine. Das sehen nun vorgelegte Eckpunkte für das vorgesehene Programm vor.

Zum einen sollen "tier- und umweltgerechte" Neu- und Umbauten von Ställen mit 50 Prozent der Baukosten gefördert werden. Zum anderen sollen laufende Mehrkosten einer besseren Haltung zu 65 Prozent gefördert werden. Zu den Voraussetzungen sollen auch "Tierwohlindikatoren" gehören - etwa, dass Schweinen nicht Ringelschwänze abgetrennt werden. Um Planungssicherheit zu gewährleisten, würden Regelungen mit bis zu zehn Jahren Laufzeit angestrebt, erläuterte das Ministerium. Der Start des Förderprogramms wird für Herbst 2023 angestrebt.

Die Ampel-Koalition hat beschlossen, als "Anschubfinanzierung" dafür bis 2026 eine Milliarde Euro bereitzustellen. Über eine langfristig gesicherte Finanzierung auch für andere Tiere als Schweine gibt es bisher keine Einigung. Im Gespräch ist nach Empfehlungen einer Expertenkommission eine "Tierwohlabgabe" auf tierische Produkte. Denkbar wäre etwa ein Aufschlag von 40 Cent pro Kilogramm Fleisch./sam/DP/stw