FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Inflationserwartungen der Verbraucher in Deutschland sind im Februar nicht weiter gefallen. Vielmehr steigt die für die nächsten 12 Monate erwartete Teuerungsrate leicht von 5,9 auf 6,0 Prozent, wie aus Daten auf der Internetseite der Bundesbank hervorgeht. Sie liegt aber immer noch deutlich unter dem Höchststand vom vergangenen Herbst von gut 8 Prozent. Die längerfristigen Inflationserwartungen für die nächsten fünf Jahre stiegen ebenfalls wieder leicht an und betragen jetzt 5,1 Prozent.

Die Inflationserwartungen liegen seit einiger Zeit ungewöhnlich hoch. Vor der Corona-Pandemie und dem Angriff Russlands auf die Ukraine hatte die erwartete Teuerung zwischen zwei und drei Prozent gelegen. Das war relativ nah an der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von mittelfristig zwei Prozent. Hohe Energiepreise und Lieferprobleme im Welthandel haben die erwartete wie auch die tatsächliche Inflation aber stark steigen lassen.

Für die Geldpolitik der EZB spielen die Inflationserwartungen eine mindestens ebenso große Rolle wie die faktische Inflation. Denn moderne Geldpolitik funktioniert vor allem über die Steuerung von Erwartungen. Rechnen die privaten Haushalte mit einer hohen Inflation, fordern sie auch meist mehr Lohn und Gehalt, was die tatsächliche Geldabwertung weiter anheizen kann./bgf/la/jha/