FRANKFURT (dpa-AFX) - In Deutschland ist nach Einschätzung der Bundesbank kein Ende der Konjunkturflaute in Sicht. "Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter in schwierigem Fahrwasser", heiß es in dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht der Zentralbank. Die Experten der Bundesbank weisen auf eine "erhöhte wirtschaftspolitische Unsicherheit" hin. Diese bremse die Investitionen der Unternehmen. "Eine Rezession im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung ist derzeit aber nicht zu erwarten", heißt es weiter.

Gestiegene Finanzierungskosten bremsten unter anderem die Geschäfte in der Bauwirtschaft. Die Bundesbank stellt zudem fest, dass trotz höherer Löhne der private Konsum nicht in Schwung kommt. Zudem beginnt sich auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt zu verschlechtern. "Die ausbleibenden konjunkturellen Impulse beeinträchtigen nach und nach die Arbeitsmarktentwicklung", heißt es. Zwar sei die Zahl der Beschäftigten in Deutschland weiter hoch, allerdings haben sich die Zunahme zuletzt abgeschwächt.

Immerhin erkannten die Experten der Bundesbank bei den Neuaufträgen aus dem Ausland eine leichte Erholung. Diese reiche aber nicht aus, um den Auftragsmangel in der Industrie insgesamt zu mildern. Zuletzt hatten sich Stimmungsindikatoren für die deutsche Wirtschaft wie das Ifo-Geschäftsklima eingetrübt. Die Konjunkturindikatoren zeigten, dass vor allem die Lage in der Industrie angespannt bleibt.

Im dritte Quartal dürfte die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Bundesbank mehr oder weniger auf der Stelle treten. In den Monaten Juli bis September könnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) "stagnieren oder erneut etwas zurückgehen", wie es im Monatsbericht heißt. /jkr/jsl/jha/