BERLIN (dpa-AFX) - Die Aktionen von Cyber-Kriminellen gefährden in Deutschland nicht nur Wirtschaftsunternehmen und öffentliche Einrichtungen, sondern betreffen auch viele Privatpersonen. Das geht aus dem "Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz 2022" hervor, den das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am Dienstag in Berlin vorgelegt hat. "Verbraucherinnen und Verbraucher fallen insbesondere Datenklau- und Phishing-Attacken zum Opfer", sagte BSI-Vizepräsident Gerhard Schabhüser.

Der Begriff "Phishing" beschreibt, wie Cyber-Kriminelle versuchen, an private Informationen wie Passwörter, Kreditkartennummern oder andere persönliche Daten von Nutzern zu gelangen. Dabei werden gefälschte E-Mails oder Nachrichten gesendet, die aussehen wie legitime Nachrichten von echten Unternehmen oder Organisationen. Das könnte beispielsweise eine E-Mail sein, die vermeintlich von der Hausbank stammt, in der steht, dass die Empfänger ihr Passwort ändern müssen, um das Konto zu schützen. Wenn man auf den Link in der E-Mail klickt, wird man zu einer gefälschten Website geleitet, die genauso aussieht wie die echte Website der Bank. Wenn man dann dort das Passwort eingibt, können die Kriminellen es stehlen und es für ihre eigenen Zwecke missbrauchen.

Das BSI will die Bedrohung aus dem Cyberraum durch mehrere Initiativen eindämmen. Dazu gehört die Vergabe eines IT-Sicherheitskennzeichens für digitale Produkte, das den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine fundierte Kaufentscheidung ermöglichen soll. Das im Dezember 2021 eingeführte Logo-Programm befindet sich allerdings noch im Aufbau. Es war zunächst nur in den Produktkategorien für Breitbandrouter und E-Mail-Dienste verfügbar. Inzwischen können auch Hersteller von vernetzten Fernsehgeräten (Smart TV), Kameras, Lautsprechern, Spielzeugen, Reinigungs- und Gartenrobotern und Smart-Home-Geräten das Siegel bei dem Bundesamt beantragen. Bis zum Jahresende 2022 hat das BSI 37 IT-Sicherheitskennzeichen an Hersteller und Dienstanbieter vergeben./chd/DP/ngu