FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Bitcoin ist am Montag mit moderaten Gewinnen in die neue Woche gestartet. Auf der Plattform Bitstamp zog die älteste und bekannteste Kryptowährung bis auf knapp 99.000 US-Dollar an und notierte zuletzt bei rund 98.200 Dollar. Damit bleibt die runde Marke von 100.000 Dollar weiter im Blick, nachdem zuletzt am Freitag ein Rekordhoch bei 99.800 Dollar erreicht worden war.

Am Sonntag war der Bitcoin noch zwischenzeitlich bis auf knapp 95.800 Dollar abgesackt. Zu Wochenbeginn profitierte die Kryptowährung hingegen von einer allgemein freundlichen Stimmung an den Finanzmärkten. Hintergrund ist die Nominierung von Scott Bessent als US-Finanzminister durch den künftigen Präsidenten Donald Trump. In jüngsten öffentlichen Kommentaren habe der Hedgefonds-Manager einen gemäßigten Ton in Bezug auf Import-Zölle angestimmt, hieß es bei der Schweizer Großbank UBS.

Gestützt wurde der Bitcoin-Kurs auch durch einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach der US-Finanzdienstleister Cantor Fitzgerald Gespräche mit Tether führt, einem Emittenten von Stablecoins. Stablecoins sind digitale Währungen, die den Wert anderer Vermögenswerte abbilden. Bei den Gesprächen geht es darum, ob Kunden von Cantor Bitcoins als Sicherheiten hinterlegen können, wenn sie sich Geld leihen wollen. Dies würde die Rolle des Bitcoins in der Finanzwelt weiter stärken. Der Vorstandsvorsitzende von Cantor Fitzgerald, Howard Lutnick, ist Co-Vorsitzender von Trumps Übergangsteam und der Wunschkandidat des kommenden Präsidenten für die Leitung des Handelsministeriums.

Für das Erreichen der Marke von 100.000 Dollar müsse weiterhin Geduld aufgebracht werden, schrieb Timo Emden, Analyst bei Emden Research. Der Sprung in die Sechsstelligkeit wäre ein historischer Meilenstein und würde die Akzeptanz der Anlageklasse unterstreichen.

Für Rückenwind könnte Emden zufolge weiterhin der angekündigte Rücktritt des Chefs der US-Börsenaufsicht, Gary Gensler, sorgen. Dieser sei Anlegern in jüngster Vergangenheit verstärkt ein Dorn im Auge gewesen. Investoren hofften nun, dass der Posten durch eine Person besetzt wird, die aufgeschlossener für Bitcoin und Co ist. "Die Aussicht auf ein kryptofreundliches Washington ist und bleibt das Zugpferd Nummer eins", resümierte der Experte.

Aus Sicht der Charttechnik tut sich der Kurs des Bitcoins aktuell schwer. Die Rekordrallye der Kryptowährung stößt Händlern zufolge in der Nähe des technischen Widerstands um die 100.000-Dollar-Marke an eine Wand. Dies deute - in Verbindung mit zunehmenden Gewinnmitnahmen - darauf hin, dass sich der Markt vor einem erneuten Versuch, den Meilenstein zu erreichen, weiter konsolidieren könnte.

Ferner ist der Bitcoin, Charttechnikern zufolge, aktuell so überkauft wie seit März nicht mehr. Das heißt, auf dem aktuellen Kursniveau sind viele Anleger nicht mehr bereit, ihre Positionen noch weiter aufzustocken./la/jkr/stk