FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Industriedienstleister Bilfinger peilt weitere Übernahmen an. "Der Blick richtet sich vor allem auf die Wachstumsmärkte Mittlerer Osten und USA", sagte Finanzchef Matti Jäkel der "Börsen-Zeitung" (Samstagausgabe). "Auch in Europa interessiert uns das ein oder andere." In Deutschland hingegen sei Bilfinger so breit aufgestellt, dass hier kein Übernahme-Bedarf bestehe.

Die verfügbaren Mittel schätzt der Manager auf mehrere hundert Millionen Euro. Damit könne man, ausgehend von aktuell rund 5 Milliarden Euro Jahresumsatz, in den nächsten Jahren etwa 20 bis 25 Prozent zusätzliches externes Wachstum finanzieren. Den US-Markt, auf dem Bilfinger nur ein kleiner Akteur ist und wo die Erträge zuletzt enttäuschend ausfielen, machen laut Jäkel die Größe und die Wachstumsraten höchst interessant. "Wären wir nur in Europa tätig, wäre Bilfinger sehr anfällig für konjunkturelle Risiken", sagte er.

Obwohl der Konzern aus Mannheim keine Anleihe mehr hat, bleibt das Thema Investment Grade für Jäkel wichtig. "Anleihen bleiben eine Option. Das wollen wir im Werkzeugkasten haben". Der Bondmarkt sei wieder sehr aufnahmefähig geworden. Die Kernbanken stuften Bilfinger bereits mit Investment Grade ein, während das Rating von S&P noch bei "BB" (Ausblick stabil) im spekulativen Bereich stehe./he/ajx