ESCHBORN (dpa-AFX) - Ein abgeschwächtes Interesse an mehreren Förderprogrammen zum Energiesparen hat das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) im fast abgelaufenen Jahr registriert. So gingen von Privatleuten 120 000 Anträge für Energieberatungen ein nach 134 000 im Vorjahr. Die bewilligten Mittel sanken in der Jahresfrist von 179 Millionen auf rund 150 Millionen Euro.

Bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) - gemeint sind hier als Einzelmaßnahmen beispielsweise neue Fenster, Dachdämmungen oder auch Wärmepumpen oder andere alternative Heizquellen - fiel die Jahreszahl der Anträge von mehr als 740 000 im Ausnahmejahr 2022 auf rund 280 000 in diesem Jahr, wie die Bundesbehörde am Mittwoch anhand vorläufiger Zahlen berichtete. Bis einschließlich Oktober wurden demnach erst 76 471 Wärmepumpen beantragt - ein knappes Viertel der 315 835 Einheiten im Vergleichszeitraum des Jahres 2022.

Im Sommer 2022 hatte es unter dem Eindruck der Gaskrise und veränderter Förderrichtlinien einen Run auf das Fördergeld gegeben, das jeweils erst nach Abschluss der jeweiligen Projekte fließt. Die bewilligte Summe lag so im Jahr 2023 wegen des zeitlichen Verzugs nahezu unverändert bei 9,8 Milliarden Euro, nachdem im Vorjahr 10 Milliarden Euro zugesagt worden waren. Während die Förderung für die Energieberatungen wegen der Haushaltskrise ausgesetzt ist, läuft die BEG-Förderung für Einzelmaßnahmen weiter.

Ebenfalls ausgesetzt ist das an Industrie und Gewerbe gerichtete Programm für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW). Auch hier gab es mit rund 13 000 neuen Anträgen ein etwas geringeres Interesse als im Vorjahr mit rund 16 000. Allerdings stiegen die Summen für bewilligte Projekte (mehr als eine Milliarde Euro nach 475 Millionen im Jahr 2022) wie auch für die Auszahlungen (rund 335 Millionen Euro nach 170 Millionen im Vorjahr) deutlich./ceb/DP/mis