BERLIN (dpa-AFX) - Nach wochenlangen Berichten über Dissonanzen im deutsch-französischen Verhältnis haben Berlin und Paris demonstrativ ihre enge Zusammenarbeit gerade in der aktuellen Krise betont. "Klar ist, je schwieriger die Zeiten sind, umso wichtiger ist die deutsch-französische Partnerschaft", sagte Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Freitag nach einem Treffen mit Frankreichs Ministerpräsidentin Élisabeth Borne in Berlin. "Die deutsch-französischen Beziehungen sind außergewöhnlich dicht und reichhaltig." Sie würden weiter vertieft.

Scholz und Borne unterzeichneten eine Solidaritätsbekundung im Energiebereich. In der von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Frankreichs Energieministerin Agnès Pannier-Runacher ausgehandelten Energievereinbarung sichert Deutschland Frankreich Stromlieferungen zu. Frankreich wiederum sagt Deutschland Gaslieferungen zu. "Freunde stehen sich bei in der Not. Deutschland und Frankreich leben gemeinsame europäische Solidarität vor", sagte Scholz.

"Die Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern ist entscheidend. Sie hat bereits bewiesen, dass sie Prüfungen standhalten und viele Herausforderungen meistern kann", sagte auch Borne. "Sie hat bereits bewiesen, dass sie Lösungen schaffen und Europa voranbringen kann." Der Kontinent befinde sich in einer kritischen Lage, in der die Stärke der Beziehungen zwischen beiden Ländern wichtiger denn je sei. Das deutsch-französische Paar müsse zum Motor eines vereinten Europas werden.

Die französische Ministerpräsidentin hob die Solidarität beider Länder mit gegenseitigen Strom- und Gaslieferungen im anstehenden Krisenwinter hervor. Außerdem betonte sie die Entschlossenheit, der Ukraine gemeinsam mit Deutschland weiter beizustehen./sk/DP/mis