MELBOURNE (dpa-AFX) - Beim britisch-australischen Bergbaukonzern Rio Tinto ist im vergangenen Jahr der Gewinn wegen einer schwachen Nachfrage und steigenden Kosten überraschend stark zurückgegangen. Vor allem die strikte Corona-Politik Chinas und deren wirtschaftlichen Folgen drückte auf die Nachfrage und damit auf die Preise für Eisenerz, Aluminium und Kupfer. Die Dividende soll nun sinken. In China gab es zuletzt indes Erholungssignale für die Eisenerznachfrage nach dem Ende der Corona-Beschränkungen.

Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss fiel 2022 um 41 Prozent auf 12,4 Milliarden US-Dollar (11,6 Mrd Euro), wie Rio Tinto am Mittwoch mitteilte. Die Aktionäre sollen eine Schlussdividende von 2,25 Dollar je Aktie erhalten. Damit summiert sich die Dividendenzahlung für das Gesamtjahr auf 4,92 Dollar je Anteilsschein. Im Vorjahr hatte der Bergbaukonzern inklusive einer Sonderdividende von 2,47 Dollar insgesamt 10,40 Dollar je Aktie gezahlt.

Die Bilanz von Rio spiegelt die Ergebnisse anderer großer Bergbauunternehmen wider. Der australische Rohstoffkonzern BHP bekam im jüngst abgelaufenen ersten Geschäftshalbjahr ebenfalls die Probleme der chinesischen Wirtschaft zu spüren, sowie steigende Kosten. Und auch die brasilianische Vale litt unter der Kosteninflation. Glencore hatte 2022 hingegen dank eines weltweiten Kohle-Booms seinen bisher höchsten Gewinn ausgewiesen. Anglo American will am Donnerstag seine Zahlen für 2022 vorlegen.

Die Erlöse von Rio Tinto schrumpften 2022 um 13 Prozent auf 55,6 Milliarden Dollar. Das Geschäft mit Eisenerz verzeichnete einen Umsatzrückgang von 22 Prozent. Der Bergbaukonzern hat ein volatiles Jahr hinter sich, die Rekordpreise aus dem ersten Halbjahr brachen in der zweiten Jahreshälfte aufgrund von Ängsten um die Weltwirtschaft ein./mne/mis/jha/