MIDLAND (dpa-AFX) - Die Zurückhaltung der Kunden vor allem in Europa hat beim US-Chemiekonzern Dow im zweiten Quartal kräftig auf die Bilanz gedrückt. Der Umsatz schrumpfte in den drei Monaten bis Ende Juni im Jahresvergleich um 27 Prozent auf 11,4 Milliarden US-Dollar (10,8 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Dienstag in Midland (US-Bundesstaat Michigan) mitteilte. Analysten hatten aber mit einem noch niedrigeren Erlös gerechnet. Neben dem deutlichen Absatzrückgang in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Indien machten dem Unternehmen auch niedrigere Preise zu schaffen.

Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn ging im zweiten Quartal unter anderem wegen Kosten für den Konzernumbau und Verlusten aus Beteiligungen von knapp 1,7 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 485 Millionen Dollar zurück. Der bereinigte Gewinn je Aktie betrug 0,75 Dollar nach 2,31 Dollar ein Jahr zuvor. Analysten hatten auch hier mit einem stärkeren Rückgang gerechnet.

Wie bereits viel andere Branchenmitglieder hat auch Dow bereits wegen der schleppenden Nachfrage ein Sparprogramm angekündigt. Unter anderem will der Konzern im laufenden Jahr weltweit rund 2000 Stellen streichen. Zudem sollen vor allem in Europa bestimmte Anlagen geschlossen werden, um den Konzern langfristig wettbewerbsfähig zu halten. Mit den Maßnahmen will das Unternehmen rund eine Milliarde Dollar sparen./mne/tav/jha/