BERLIN (dpa-AFX) - Beim geplanten globalen Klimastreik am Freitag nächster Woche erwartet die Klimaschutzbewegung Fridays for Future allein in Deutschland Demonstrationen in rund 200 Städten. Protestiert wird für eine "sozial-ökologische Transformation" und eine 180-Grad-Wende der Politik, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte. "Wir fordern eine Energiegrundsicherung für alle, finanziert durch eine Übergewinnsteuer. Damit endlich die Interessen der Menschen über die Profite der fossilen Großkonzerne gestellt werden", sagte die Aktivistin Clara Duvigneau mit Blick auf extrem hohe Preise für Gas- und Strom. Allen Menschen müsse der dauerhafte Zugang zu bezahlbarer Energie gewährleistet werden.

Darya Sotoodeh, Sprecherin für Fridays for Future, sagte, auch international müsse Klimagerechtigkeit hergestellt werden. "Ein essenzieller Teil davon sind Reparationszahlungen für die vom Globalen Norden verursachten Klimaschäden in den am stärksten betroffenen Regionen. Der Globale Norden hat durch den Kolonialismus nicht nur den Grundstein für die Klimakrise gelegt, sondern auch enorme Zerstörung in den betroffenen Regionen angerichtet." Eine Entschuldung armer Staaten sei unvermeidbar.

Die Klimakrise laufe sich gerade erst warm, hieß es weiter. Tödliche Flutkatastrophen wie in Pakistan, Waldbrände und Dürreperioden seien zum Normalzustand geworden. "Die derzeitigen Maßnahmen der deutschen Politik reichen bei weitem nicht aus und deshalb ist es umso wichtiger, gemeinsam aktiv zu werden." Die Pro-Kopf-Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase in Deutschland sind etwa 30 Mal höher als in Ländern wie Kenia oder Nepal./toz/DP/stk