FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank legt am Freitag (7.00 Uhr) ihre Zahlen für das zweite Quartal vor. Analysten rechnen trotz der Belastungen durch die polnische Konzerntochter mBank im Schnitt mit einem Gewinnanstieg um gut 14 Prozent auf 538 Millionen Euro. Die Erträge - also die gesamten Einnahmen - des Instituts dürften den Schätzungen zufolge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf etwa 2,55 Milliarden Euro gestiegen sein, beflügelt vor allem von den Zinserträgen.

Die umstrittenen Kreditverträge der polnischen Tochter in Schweizer Franken kamen das Frankfurter Geldhaus im zweiten Quartal erneut teuer zu stehen. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) legte die Commerzbank dafür im Juni weitere 342 Millionen Euro zur Seite. Damit summieren sich die Rückstellungen des Dax -Konzerns rund um die Kredite inzwischen auf 1,7 Milliarden Euro.

Die polnische Tochter hatte Immobilienkredite in Schweizer Franken zu deutlich günstigeren Zinssätzen vergeben als Kredite in der heimischen Währung Zloty. Der Anstieg des Franken-Kurses brachte die Kreditnehmer dann in Schwierigkeiten bei der Rückzahlung.

Im vergangenen Jahr hat die Commerzbank mit gut 1,4 Milliarden Euro so viel verdient wie seit 2007 nicht mehr. Nach einem Gewinnsprung im ersten Quartal 2023 bekräftigte Konzernchef Manfred Knof bei der Hauptversammlung die Absicht, im laufenden Jahr den Überschuss deutlich zu steigern. An dem Ziel hielt das Institut auch zuletzt fest. Dies hänge jedoch von der weiteren Entwicklung bei den Schweizer-Franken-Krediten der mBank ab und basiere auf der Annahme, dass es lediglich zu einer milden Rezession in Deutschland komme, hieß es./mar/DP/zb