BERLIN (dpa-AFX) - Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Jungsozialisten in der SPD hat die Ankündigung von Innenministerin Nancy Faeser kritisiert, Deutschland für Geflüchtete aus der Ukraine offen zu halten, die Zuwanderung von Asylbewerbern über die Balkan-Route und das Mittelmeer aber zu begrenzen. "Nancy Faesers Aussage zur Begrenzung der Zuwanderung nach Europa macht uns sprachlos", sagte Birkan Görer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). "Wir erwarten von einer Bundesinnenministerin der SPD, dass sie die Gesellschaft zusammenhält." Dieser Zusammenhalt dürfe "niemals auf Kosten der Hilfsbedürftigsten aufs Spiel gesetzt werden."

Wer die Aufnahmebereitschaft für Ukrainerinnen und Ukrainer zurecht lobe, könne nicht zugleich Sorgen um Geflüchtete aus dem Mittelmeer und der Balkanroute streuen, so Görer. "Es braucht keine Politik des Misstrauens und der Grenzkontrollen, stattdessen braucht es eine klare Politik der Solidarität: Eine europäische Lösung für eine gerechte Verteilung, schnelle Lebensperspektiven und einen Staat, der Geflüchtete vor Übergriffen schützt." Faser hatte nach einem Spitzengespräch mit Vertretern von Ländern und Kommunen am Dienstag eine Verlängerung der Grenzkontrollen angekündigt./gma/DP/zb