BERLIN/HAMBURG (dpa-AFX) - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die Zustimmung der Bundesregierung zum Einstieg des chinesischen Staatskonzerns Cosco bei einem Hamburger Container-Terminal begrüßt. "Die Entscheidung der Bundesregierung, die Minderheitsbeteiligung freizugeben, ist gut für den Investitionsstandort und das Import- und Exportland Deutschland", sagte BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner am Donnerstag. Die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität Deutschlands und der EU erforderten die grundsätzliche Offenheit für ausländische Investitionen, auch aus China.

China sei der größte Handelspartner Deutschlands und des Hamburger Hafens. "Die Beteiligung stärkt die Zusammenarbeit zwischen den Partnern und die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens sowie des Logistikstandorts und damit der Industrienation Deutschland", betonte Gönner. Es sei vernünftig, die Wirtschaftsbeziehungen zu China auszubauen - selbst bei wachsenden geopolitischen Spannungen. "Der 2019 von der EU-Kommission eingeführte und im Koalitionsvertrag bekräftigte Dreiklang Chinas als Wettbewerber und Systemrivale, aber auch als Partner ist der richtige Ansatz."

Die Bundesregierung hatte am Mittwoch nach monatelangem Streit entsprechend einem Kabinettsbeschluss vom vergangenen Oktober entschieden, eine Minderheitsbeteiligung von Cosco Shipping Ports Ltd (CSPL) am Terminal Tollerort (CTT) in Höhe von maximal 24,99 freizugeben. Cosco wollte ursprünglich 35 Prozent der Betriebsgesellschaft übernehmen. Dagegen hatten jedoch mehrere Bundesministerien protestiert. Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA ) hatte sich erleichtert über die Entscheidung gezeigt und betont, nun könne das CTT zu einem bevorzugten Umschlagpunkt des langjährigen HHLA-Kunden Cosco ausgebaut werden, wo Ladungsströme zwischen Asien und Europa konzentriert würden./klm/DP/zb