LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern BASF will wegen der schleppenden Nachfrage weltweit seine Kosten in den kommenden Jahren noch stärker eindampfen als zuvor geplant. "In Anbetracht des makroökonomischen Umfelds haben wir unsere Sachinvestitionen für 2023 erheblich um eine Milliarde Euro gesenkt, auf 5,3 Milliarden Euro nach im Februar angekündigten 6,3 Milliarden Euro", sagte Unternehmenschef Martin Brudermüller am Dienstag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Darüber hinaus werde das Unternehmen auch die Sachinvestitionen in den nächsten vier Jahren um insgesamt weitere drei Milliarden Euro reduzieren.

Für den fünfjährigen Zeitraum von 2023 bis 2027 plane der BASF-Vorstand nun für Sachinvestitionen mit 24,8 Milliarden Euro vier Milliarden Euro weniger als ursprünglich anvisiert. Dabei machte Brudermüller deutlich: "Wir verschieben nicht einfach Investitionen." Das Unternehmen reduziere die Zahl der Projekte und ergreife alternative Maßnahmen, die geringere Sachmittel erforderten. Zudem nutze der Konzern das schwache Marktumfeld dazu, um seine Investitionskosten zu senken. Am 23. Februar will der Vorstand das neue Sachinvestitionsbudget für den Planungszeitraum von 2024 bis 2028 vorstellen.

Des Weiteren will das Unternehmen jährlich noch mehr Kosten über seine Sparprogramme einsparen. "Wir arbeiten weiterhin konsequent an unseren Kostenstrukturen, um die Wettbewerbsfähigkeit der BASF zu verbessern, vor allem in Europa", sagte Finanzchef Dirk Elvermann. Dabei geht er von noch höheren Einsparungen außerhalb der Produktion aus. Insgesamt sollen die jährlichen Kosten bis Ende 2026 um rund 1,1 Milliarde Euro gesenkt werden. Bislang hatte BASF hier Kosteneinsparungen von rund einer Milliarde Euro angepeilt. BASF hatte wegen schwächerer Geschäfte und erschwerter Rahmenbedingungen in Europa bereits im Februar ein Sparprogramm aufgelegt, inklusive Stellenabbau./mne/stk