SCHARM EL SCHEICH (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock sieht bei Russland eine Verantwortung für den tödlichen Raketeneinschlag in Polen. "Diese Menschen wären nicht ums Leben gekommen, würde es diesen brutalen russischen Angriffskrieg nicht geben", sagte Baerbock am Mittwoch nach Ankunft bei der Weltklimakonferenz in Ägypten. in den Stunden vor dem Einschlag, der jüngsten Erkenntnissen zufolge durch die ukrainische Flugabwehr verursacht worden sei, habe es schwerste Luftangriffe auf ukrainische Städte gegeben, darunter auf Lemberg direkt an der EU-Grenze.

"Die letzten 18 Stunden haben gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir in diesen Momenten besonnen, aber vor allem auch gemeinsamen als Europäische Union, als Nato-Staaten agieren", sagte die Grünen-Politikerin. So lange der Krieg in der Ukraine nicht beendet sei, müssten die Menschen im Land über die nächsten Wochen und Monate mit Strom, Energie und Wasser versorgt werden.

Am Dienstag war eine Rakete im polnischen Dorf Przewodow eingeschlagen, das nur sechs Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt ist. Zwei Menschen starben. Polens Präsident Andrzej Duda sagte, der Raketeneinschlag sei kein gezielter Angriff gewesen. Es gebe auch keine Beweise dafür, dass die Rakete von Russland abgefeuert worden sei, sondern es handele sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine ukrainische Flugabwehrrakete. Auch die Nato hat nach den Worten ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg keine Hinweise darauf, dass der Raketeneinschlag ein vorsätzlicher Angriff war./jot/DP/jha