BERLIN (dpa-AFX) - Nach der offensiven Parteinahme der schwedischen Umweltschützerin Greta Thunberg für Palästina hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock den Klimaaktivisten in Deutschland dafür gedankt, sich in der Debatte über den Gaza-Krieg deutlich positioniert zu haben. "Wer den Terror der Hamas rechtfertigt, rechtfertigt die Ermordung und Verschleppung Hunderter Zivilisten, der rechtfertigt Terror und Barbarei", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch in Berlin.

Es sei angesichts "antikolonialistischer Rechtfertigungsversuche" wichtig, dass sich deutsche Klimaschützer klar gegen die islamistische Hamas stellten und dabei besonders gegen "offenen und verdeckten Antisemitismus". Wer Freiheit für Palästina fordere, müsse wissen, dass es diesen nur gebe, wenn es auch Frieden und Sicherheit für Israel gebe.

Nach Baerbocks Rede im Auswärtigen Amt wurde die Veranstaltung kurzzeitig von einer offensichtlich pro-palästinsischen Aktivistin unterbrochen, die wiederholt "Ceasefire now!" rief, bevor sie von Sicherheitspersonal aus dem Saal geführt wurde.

Nach fünf Wochen Gaza-Krieg hatte Thunberg am Sonntag auf einer Klimaschutz-Demo in Amsterdam erneut offensiv Partei für die Palästinenser ergriffen und entsprechende Parolen skandiert. Am Montag waren die deutschen Aktivisten von Fridays for Future deutlich auf Distanz gegangen: Man agiere inzwischen als eigenständige Organisation und sei "schon lange über Greta als Person herausgewachsen", hieß es./toz/DP/stw