ASTANA (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock beginnt an diesem Montag vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine einen dreitägigen Besuch in Zentralasien. In Astana, der Hauptstadt der früheren Sowjetrepublik Kasachstan, will sie sich mit ihrem Amtskollegen Muchtar Tleuberdi treffen. Geplant waren zudem Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft sowie der kasachischen Ombudsfrau für Menschenrechte. Für Montagabend war die Weiterreise in die usbekische Hauptstadt Taschkent geplant.

Vor ihrem Abflug sagte Baerbock, ihre Reise sei auch "ein Zeichen: Deutschland wendet sich nicht ab, im Gegenteil: Wir bleiben mit Zentralasien verbunden." Russlands Krieg stelle alle Nachfolgestaaten der Sowjetunion vor die Frage, ob auch ihre Staatlichkeit zur Disposition gestellt werden könnte. Um die Chancen zur Zusammenarbeit zu nutzen, "müssen wir endlich damit vorankommen, Zentralasien besser mit Europa zu vernetzen". Baerbock wird von einer Wirtschaftsdelegation mit Schwerpunkt im Energie- und Infrastrukturbereich begleitet.

Am Montagnachmittag (Ortszeit) wollte Baerbock in Kasachstan die Gedenkstätte für die Häftlinge des Frauenlagers Alzhir außerhalb von Astana besuchen. In dem "Akmolinsker Lager für Frauen von Heimatverrätern" waren von 1937 an im Zuge des stalinistischen Terrors mehrere Tausend Frauen gleichzeitig interniert./bk/DP/mis