BERLIN (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock sieht Belgien als wichtigen Partner im Kampf gegen die weltweite Klimakrise. Das Nachbarland sei insbesondere beim grünen Wasserstoff ganz vorne mit dabei, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag bei einer deutsch-belgischen Konferenz im Auswärtigen Amt in Berlin zu den Themen Klimawandel und Energiewende. So solle etwa durch die Pipelines, die Deutschland aktuell aus dem belgischen Zeebrugge mit Gas versorgten, in Zukunft grüner Wasserstoff fließen. Gemeinsam mit den Niederlanden und Dänemark arbeite man zudem am Ausbau der Offshore-Windkraft in der Nordsee.

Die Bewältigung der Folgen der Klimakrise sei für viele Staaten besonders in Afrika, im Nahen Osten und in Asien mittlerweile eine der zentralen außenpolitischen Fragen, sagte Baerbock in Anwesenheit der belgischen Außenministerin Hadja Lahbib. Die klimabedingte Migration nannte Baerbock eine große Herausforderung, die an Grenzen nicht Halt machen werde. Deswegen sei es wichtig, Klimaaußenpolitik als Herzstück in der Außenpolitik zu verankern - im Sinne der internationalen Glaubwürdigkeit, aber auch im Eigeninteresse.

Gemeinsam mit Belgien gehe es darum, darüber nachzudenken, wie man zu einer Emissionsreduktion beitragen könne, aber auch darüber, wie humanitäre Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Klimafinanzierung enger verzahnt werden könnten, sagte Baerbock. Dabei könnten grüne Klimapartnerschaften mit Drittstaaten als außenwirtschaftliches Instrument aufgebaut und genutzt werden.

Zum Machtwort von Kanzler Olaf Scholz (SPD), der am Montag versucht hatte, mit Verweis auf seine Richtlinienkompetenz den Streit in der Ampel-Koalition um eine Laufzeitverlängerung der drei noch am Netz arbeitenden Atomkraftwerke zu beenden, äußerte sich Baerbock nicht./bk/DP/mis