HAMBURG (dpa-AFX) - Der Kupfer- und Recyclingkonzern Aurubis will nach einer überraschend guten Jahresbilanz viel Geld in seinen Geschäftsausbau stecken. Der Aufsichtsrat habe ein Investitionspaket von rund 530 Millionen Euro beschlossen, teilte das im MDax gelistete Unternehmen am Dienstagabend in Hamburg mit. Den Aktionären winkt nun zwar eine Rekorddividende. Künftig will Aurubis aber nicht mehr wie bisher automatisch mindestens ein Viertel des operativen Konzerngewinns an die Anteilseigner ausschütten. Die Ausschüttungsquote werde künftig jährlich neu festgelegt - abhängig vom Finanzbedarf des Unternehmens.

So will Aurubis sein im Bau befindliches Recycling-Werk in Richmond (USA) jetzt auf das Doppelte der bisher geplanten Kapazität erweitern und auch das Werk in Hamburg weiter ausbauen. Zudem soll der konzerneigene Solarpark in Bulgarien weiter wachsen. Die Investitionen sollen künftig einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 130 Millionen Euro einbringen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende Oktober erzielte Aurubis den Angaben zufolge einen operativen Vorsteuergewinn von 532 Millionen Euro, rund 40 Prozent über dem angepassten Vorjahreswert und etwas mehr als von Analysten im Schnitt erwartet. Für das seit Anfang November laufende Geschäftsjahr 2022/23 erwartet das Management jedoch einen Rückgang auf 400 bis 500 Millionen Euro. Branchenexperten lagen mit ihren Erwartungen hier am unteren Ende.

Die Aktionäre sollen für das abgelaufene Geschäftsjahr je Anteilsschein eine Dividende von 1,80 Euro erhalten - 20 Cent mehr als ein Jahr zuvor und so viel wie nie zuvor in der Geschichte des Konzerns. Analysten hatten im Schnitt jedoch mit mehr als zwei Euro gerechnet. Seine kompletten Jahreszahlen will Aurubis wie geplant an diesem Mittwoch (21. Dezember) veröffentlichen./stw/he