LONDON (dpa-AFX) - Astrazeneca will sich mit einem Zukauf im Bereich der zunehmend wichtigen Zelltherapien stärken. Der Pharmakonzern kauft das chinesische Unternehmen Gracell Biotechnologies, das sich auf die Behandlung von Krebs und Autoimmunerkrankungen spezialisiert hat, wie aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervorgeht. Die zunächst fällige Barzahlung entspreche einem Transaktionswert von einer Milliarde US-Dollar (0,9 Mrd Euro), was einem Aufschlag von 62 Prozent auf den Schlusskurs von Gracell am 22. Dezember entspreche.

Hinzu können später noch an Bedingungen geknüpfte weitere 200 Millionen Dollar kommen. Eine entsprechende Vereinbarung hätten beide Seiten bereits unterzeichnet, der Abschluss des Geschäfts wird für das erste Quartal 2024 erwartet. Astrazenecas Ausblick für 2023 bleibt von der Transaktion unberührt.

Laut UBS-Analyst Colin White holt sich Astrazeneca damit eine perspektivisch vielversprechende Krebsbehandlung ins eigene Haus. Gracells wichtigstes Produkt ist eine neuartige Car-T-Zelltherapie, die aktuell in einer klinischen Studie bei Patienten mit dem Multiplen Myelom getestet wird. Bei diesen Therapien wird das eigene Immunsystem gezielt in die Lage versetzt, sich selbst gegen die Krebszellen zu wehren.

Astrazeneca hofft den eigenen Angaben zufolge, dank Gracell eine Blutkrebs-Therapie auf den Markt bringen zu können, die zu den Besten ihrer Klasse zählen könnte./tav/mis/stk