Prognose für 2024 und 2025

Wien (APA-ots) - Österreichs Wirtschaft verharrt 2024 in der Rezession,

das reale BIP

sinkt um voraussichtlich 0,6%. 2025 rechnet das WIFO mit einem

Konjunkturimpuls aus dem Ausland. Während die

Ausrüstungsinvestitionen im gesamten Prognosezeitraum schrumpfen

werden, profitieren die Bauinvestitionen im kommenden Jahr vom

Baukonjunkturpaket. Die Inflation geht zurück, die Realeinkommen

steigen und die Konsumnachfrage wird sich beleben, sodass das BIP

2025 um 1% wachsen wird. Die Arbeitslosigkeit nimmt jedoch weiter zu.

Das öffentliche Budgetdefizit entfernt sich zunehmend von den

Maastricht-Vorgaben.

"Die derzeitige Rezession erstreckt sich über zwei Kalenderjahre

und hält damit schon ungewöhnlich lange an", so Stefan Schiman-Vukan,

einer der Autoren der aktuellen WIFO-Prognose.

Abbildung 1: Rezessionen in Österreich - auf der WIFO-Website

Die österreichische Wirtschaft steckt weiter in der Rezession.

Nach -1% im Vorjahr wird das reale BIP 2024 um 0,6% schrumpfen.

Ähnlich wie Deutschland leidet auch Österreich unter der

Investitionsflaute und der schwachen Nachfrage nach

Investitionsgütern und Maschinen. Die Warenexporte nach Deutschland

gingen im laufenden Jahr deutlich zurück. Allerdings dauert die

Exportschwäche schon lange an und mit den sinkenden Zinsen ist eine

Verbesserung der Finanzierungsbedingungen in Sicht. 2025 dürfte die

Auslandsnachfrage etwas anziehen und in Österreich für

Konjunkturimpulse sorgen, die auch die private Konsumnachfrage

beleben.

Übersicht 1: Hauptergebnisse der Prognose - auf der WIFO-Website

Die Gesamtwirtschaft wird jedoch zunächst nur verhalten um 1%

wachsen. Die Ausrüstungsinvestitionen werden 2025 noch schrumpfen,

nicht zuletzt da sich die Ertragslage der Unternehmen aufgrund der

Rezession und wegen der Lohn- und Rohstoffpreissteigerungen

verschlechtert hat. Die Arbeitslosenquote wird als Folge der

Rezession auch 2025 noch steigen. Das Budgetdefizit entfernt sich

nicht nur konjunkturbedingt zunehmend von einem nachhaltigen Pfad.

Eine zentrale Annahme der vorliegenden Prognose ist, dass die

Auslandsnachfrage 2025 wieder anziehen wird, insbesondere aus

Deutschland. Sollte die Nachfrage nach Investitionsgütern dagegen so

schwach bleiben wie derzeit, könnte dies für Österreich ein drittes

Rezessionsjahr zur Folge haben. Die Arbeitslosigkeit würde in diesem

Fall stärker steigen als angenommen und die Konsumneigung der

privaten Haushalte gedämpft bleiben. Ein weiteres Risiko geht für die

Konjunktur im Euro-Raum von einer allzu raschen Konsolidierung der

öffentlichen Haushalte aus, die durch das Inkrafttreten der

europäischen Fiskalregeln droht.

Umgekehrt gibt es auch positive Aspekte und Aufwärtsrisiken: So

scheint die Gasversorgung auch dann gesichert, falls ab 2025 kein

russisches Erdgas mehr nach Österreich strömen sollte. Der Konsum

könnte sich günstiger entwickeln als erwartet, wenn sich die

finanzielle Situation der privaten Haushalte durch die stetigen

Einkommenszuwächse so weit verbessert, dass sie wieder größere

Ausgaben tätigen. Darüber hinaus könnte eine gezielte

Investitionsförderung durch die öffentliche Hand Ersatzinvestitionen

in Richtung umweltfreundlicherer Produktionsmethoden anregen und so

positive Multiplikatoreffekte auslösen.

Zu den Definitionen siehe " Methodische Hinweise und Kurzglossar

".

Rückfragehinweis:

Rückfragen bitte am Freitag, dem 4. Oktober 2024, von 13 bis 15 Uhr,

an Dr. Stefan Schiman-Vukan, MSc, Tel. (1) 798 26 01 - 234,

stefan.schiman-vukan@wifo.ac.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

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OTS0046 2024-10-04/10:00