APA ots news: WIFO: Österreichs Wirtschaft im Sog des internationalen Konjunkturabschwungs
Wien (APA-ots) - Die Konjunktur schwächt sich infolge der hohen Rohstoff-
und Energiepreise weltweit ab. In Österreich stagnierte das BIP im
III. Quartal 2022. Die Exporte und die Wertschöpfung in der
Sachgütererzeugung sanken. Trotz der leichten Entspannung auf den
Energiemärkten blieb die Inflation auch im Oktober hoch. Der
Arbeitsmarkt ist hingegen bislang noch nicht von der
Konjunkturabschwächung betroffen.
"Die Lage auf den Energiemärkten hat sich zuletzt deutlich
entspannt. Weil die Preise aber dennoch höher waren als im Vorjahr,
treiben sie nach wie vor die Inflation", so der Autor des aktuellen
Konjunkturberichtes Stefan Ederer.
Die internationale Konjunktur schwächt sich seit dem Frühjahr ab.
Die hohen Energie- und Rohstoffpreise dämpfen die Stimmung der
Unternehmen und privaten Haushalte. Während der weltweite Warenhandel
in den Sommermonaten etwas an Schwung verlor, hat sich das Wachstum
der Industrieproduktion bislang nicht verlangsamt. In den USA wuchs
die Wirtschaft im III. Quartal wieder kräftig, nachdem sie im 1.
Halbjahr geschrumpft war. Im Euro-Raum hingegen schwächte sich die
Konjunktur in den Sommermonaten ab. Unternehmensbefragungen deuten
darauf hin, dass der Konjunkturabschwung in den nächsten Monaten
anhält.
Die Lage auf den Energie- und Rohstoffmärkten hat sich zuletzt
leicht entspannt. Der Erdgaspreis, der seit dem Angriff Russlands auf
die Ukraine enorm gestiegen war, gab im Oktober stark nach. Die
Rohstoffpreise lagen dennoch deutlich über den Vorjahreswerten,
sodass die Inflation weltweit hoch blieb.
In Österreich stagnierte die Wirtschaft im III. Quartal. Die
Exporte und die Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung sanken im Sog
des internationalen Konjunkturabschwungs gegenüber dem Vorquartal.
Auch die Bruttoanlageinvestitionen gingen zurück. Die Konsumausgaben
der privaten Haushalte stützten hingegen trotz hoher Energiepreise
die Konjunktur.
Die Aussichten für die österreichische Wirtschaft sind laut
WIFO-Konjunkturtest eher trüb. Sowohl die Einschätzungen zur
aktuellen Lage als auch die Konjunkturerwartungen der befragten
Unternehmen verschlechterten sich im Oktober weiter.
Die Inflation erreichte laut Schnellschätzung von Statistik
Austria im Oktober mit 11% einen neuen Höchstwert. Strom und Gas
dürften trotz der leichten Entspannung auf den Energiemärkten
abermals die stärksten Preistreiber gewesen sein. Zudem waren auch
Lebensmittel, Alkohol und Tabak, Industriegüter und Dienstleistungen
im September markant teurer als im Vorjahr.
Auf den österreichischen Arbeitsmarkt schlug die
Konjunkturabschwächung bislang nicht durch. Die Zahl der
unselbständig aktiv Beschäftigten war laut Schätzung des
Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) im Oktober um
1,7% höher als im Vorjahr, die Zahl der Arbeitslosen (einschließlich
Personen in Schulung) um 6,4% niedriger. Saisonbereinigt lag die
Arbeitslosenquote unverändert bei 6,3%.
Abbildung 1: Entwicklung der Energiepreise - auf der
[WIFO-Website] (https://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/69916)
Zu den Definitionen siehe "[Methodische Hinweise und Kurzglossar]
(https://www.ots.at/redirect/wifo25)".
Rückfragehinweis:
Rückfragen bitte am Donnerstag, dem 10. November 2022, zwischen 9 und 15 Uhr, an Dr. Stefan Ederer, Tel. (1) 798 26 01 - 464, stefan.ederer@wifo.ac.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom
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OTS0023 2022-11-10/09:00