APA ots news: Weiterhin steiler Preisanstieg bei Wohnimmobilien in Österreich und CESEE
Wien (APA-ots) - Der steile Aufwärtstrend bei Wohnimmobilienpreisen in
Österreich setzte sich in der ersten Jahreshälfte 2022 fort. In
Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) zogen die Wohnungspreise Ende
2021 und Anfang 2022 ebenfalls wieder kräftig an, woraus sich auch
wachsende Risiken für die Finanzstabilität ergeben, wie die jüngste
Immobilienmarktanalyse der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB)
zeigt.
Wachstum der Wohnungspreise weiterhin im zweistelligen Bereich
Sowohl in Wien als auch im restlichen Bundesgebiet waren bei
Wohnimmobilien bereits das siebte Quartal in Folge Preiszuwächse über
der 10-Prozent-Marke im Vorjahresvergleich zu verzeichnen. Konkret
lagen diese im zweiten Quartal 2022 bei jeweils rund 13 %, womit das
Wachstum der Wohnimmobilienpreise für Österreich insgesamt einen
neuen Höchststand erreichte (13,1 % im Vorjahresvergleich gegenüber
12,3 % zu Beginn des Jahres; siehe Tabelle 1).
Preisanstieg für Wohnimmobilien in CESEE beschleunigt sich weiter -
schwierige Zeiten auf Wohnimmobilienmärkten
Die Wohnungsmärkte in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE)
verzeichneten trotz der COVID-19-Pandemie ein auffallend hohes
Preiswachstum Ende 2021 und Anfang 2022. Der Krieg in der Ukraine
bringt nun neue Herausforderungen für die CESEE-Wohnimmobilienmärkte.
Vor dem Hintergrund der anhaltend starken Zunahme der Preise für
Wohnimmobilien, der Wohnbaukredite und der Verschuldung privater
Haushalte steigen auch die Risiken für die Finanzstabilität.
Es ist davon auszugehen, dass die hohen Inflationsraten und die
steigenden Zinsen die finanzielle Situation privater Haushalte
verschärfen könnten. Der starke Preisauftrieb verringert die
Kaufkraft privater Haushalte, wodurch es ihnen erschwert werden
könnte, ihre Wohnbaukredite zurückzuzahlen. Dem stehen steigende
Zinsen gegenüber, die nicht nur die Nachfrage nach neuen Krediten
beeinflussen, sondern es privaten Haushalten auch schwerer machen
dürften, laufende Kredite zu bedienen, wenn diese variabel verzinst
sind.
Wegen explodierender Baukosten sowie dem Mangel an Arbeitskräften und
Baumaterialien bleibt das Angebot auf dem Wohnimmobilienmarkt in
CESEE weiterhin hinter der Nachfrage zurück. Diese Lücke zu
schließen, wird zunehmend zu einer Herausforderung.
Weitere Details auf der Website der OeNB:
https://www.oenb.at/Publikationen/Volkswirtschaft/immobilien-aktuell
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
(+43-1) 404 20-6900
christian.gutlederer@oenb.at
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OTS0077 2022-09-29/10:08