APA ots news: Studie: Österreichs Export-Unternehmen ökonomisch und technologisch führend

Export-Firmen mit höchster Produktivität, Innovation,

Beschäftigung und Wertschöpfung; F&E als Schlüssel; Politik

sollte F&E, Exportmöglichkeiten und Produktivität fördern

Wien (APA-ots) - Österreich lebt vom Export - soweit, so bekannt. Mehr

als zwei Drittel des heimischen BIP (unter Berücksichtigung von

importierten Intermediärgütern) werden im Ausland erwirtschaftet.

Doch wie steht es um die exportorientierten Unternehmen im Land? Wie

wichtig sind sie für Produktivität, Innovation, Beschäftigung und

Wertschöpfung? Diese Fragen hat eine neue Studie des Wiener Instituts

für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) in Kooperation mit

dem Austrian Institute of Technology (AIT) untersucht.

Fazit: "Unternehmen, die exportieren, sind wesentlich größer,

innovativer, produktiver und auch profitabler, zahlen höhere Löhne,

investieren mehr und tun auch mehr für den Umweltschutz", sagt Robert

Stehrer, wissenschaftlicher Direktor des wiiw und Co-Autor der

Studie. Gemeinsam mit Bernhard Dachs vom AIT hat Stehrer 5.000

Unternehmen aus der Sachgüterproduktion analysiert. Zwei Drittel von

ihnen (3.500) exportieren ihre Produkte auch ins Ausland.

Zwtl.: Exportweltmeister Großindustrie

Die größten von ihnen zeichnen dabei für den Löwenanteil der

Exporte verantwortlich. So entfielen 2019 wertmäßig immerhin 65% der

Ausfuhren auf die größten 5% der Unternehmen im Land. Das größte

Viertel der heimischen Firmen tätigte sogar 90% Prozent aller

Exporte. Ebenso steigt die Bedeutung von Exporten für die

Geschäftstätigkeit mit der Firmengröße. Während Unternehmen bis 49

Beschäftige im Schnitt weniger als 20% ihrer Umsätze im Ausland

erzielen, sind Firmen mit über 1.500 Beschäftigten fast

ausschließlich Exporteure (97% Umsatzanteil). "Exportweltmeister sind

also vor allem die großen Leitbetriebe in der Industrie", so der

Co-Autor der Studie Bernhard Dachs vom AIT.

Exportorientierte Unternehmen weisen auch eine deutlich höhere

Arbeitsproduktivität auf. Bei ihnen liegt sie pro Arbeitsstunde um

den Faktor 1,2 bis 1,6 höher, als bei Firmen, die nicht exportieren.

Obwohl der Anteil der Exporteure bei den heimischen Unternehmen bei

zwei Dritteln liegt, sorgen sie für nicht weniger als 90% der

Beschäftigung, des Umsatzes, der Investitionen und der Ausgaben für

Umweltschutz. "Die Kehrseite davon ist allerdings auch eine hohe

wirtschaftliche Anfälligkeit für Lieferkettenprobleme, wie uns der

Ukraine-Krieg - etwa in der Autoindustrie - gerade wieder vor Augen

führt", argumentiert Stehrer.

Zwtl.: Forschung und Entwicklung als Schlüssel

Firmen, die im Export tätig sind, investieren auch viel mehr Geld

in Forschung und Entwicklung sowie Digitalisierung. Das zeigt vor

allem der Hochtechnologiebereich. Hightech-Unternehmen weisen mit

rund 80% die höchsten F&E-Aktivitäten und mit 70% auch den größten

Exportanteil am Umsatz auf. Das eine bedingt dabei das andere.

"Lukrative Exportmöglichkeiten schaffen Anreize, innovative Produkte

zu entwickeln. Forschung und Entwicklung sind aber überhaupt die

Grundvoraussetzung, um international konkurrenzfähig zu sein",

erklärt Bernhard Dachs, Ökonom am AIT.

Die Politik sollte daher alles tun, um Forschung und Entwicklung,

die Produktivität und die Exportmöglichkeiten der Unternehmen zu

stärken, so die Autoren. Mehr Innovation spielt dabei aus Ihrer Sicht

die Schlüsselrolle. "Verstärkte Anstrengungen bei Forschung und

Entwicklung und eine Wissenschafts- und Bildungspolitik, die ein

Umfeld schafft, in dem Forschung gedeihen kann, wären essentiell",

meint Dachs. Nur so werde man auch mehr Menschen für einschlägige

Berufe begeistern und damit den akuten Fachkräftemangel gerade in den

Naturwissenschaften lindern können.

[Die Studie steht hier zum Download zur Verfügung]

(https://wiiw.ac.at/p-6308.html). Sie wurde vom Bundesministerium für

Arbeit und Wirtschaft (BMAW), vormals Bundesministerium für

Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW), beauftragt und

finanziert.

Zwtl.: Über das Wiener Institut für Internationale

Wirtschaftsvergleiche (wiiw)

Das wiiw ist ein wirtschaftswissenschaftlicher Think Tank, der

seit fast 50 Jahren volkswirtschaftliche Analysen und Prognosen zu

derzeit 23 Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas erstellt. Zudem

betreibt das wiiw Forschung zu Makroökonomie, Handelsfragen,

Wettbewerbsfähigkeit, Investitionen, zum europäischen

Integrationsprozess, zu Regionalentwicklung, Arbeitsmärkten,

Migration und Einkommensverteilung.

Über das AIT Austrian Institute of Technology

Das AIT Austrian Institute of Technology ist Österreichs größte

außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Mit seinen sieben Centern

versteht sich das AIT als hochspezialisierter Forschungs- und

Entwicklungspartner für die Industrie. Dabei beschäftigen sich die

rund 1300 Forscher:innen mit den zentralen Infrastrukturthemen der

Zukunft: Energy, Health & Bioresources, Digital Safety & Security,

Vision, Automation & Control, Low-Emission Transport, Technology

Experience sowie Innovation Systems & Policy.

Rückfragehinweis:

Mag. Andreas Knapp

Communications Manager (wiiw)

Tel. +43 680 13 42 785

knapp@wiiw.ac.at

Mag. Beatrice Fröhlich-Rath, MA

Marketing and Communications (AIT)

Tel. +43 (0) 50550 4508

beatrice.froehlich-rath@ait.ac.at

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