APA ots news: Österreich muss seine Zulieferindustrie vor einem Einbruch der europäischen Automobilindustrie schützen

Anpassung der Regulative erst 2026 käme zu spät

Wien (APA-ots) - Das Schicksal der europäischen Automobilindustrie hat

unmittelbare

Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Österreich. Wir dürfen uns

daher nicht mit der Zuschauerrolle begnügen, sondern müssen gemeinsam

mit anderen Mitgliedstaaten aktiv werden.

"Der Alarmruf diverser Industrie-Dachverbände darf nicht ungehört

verschallen. Wenn die Strafzahlungen 2025 auf ruinöse 16 Milliarden

Euro ansteigen, führt das zu einer "Kernschmelze" dieser für Europa

so wichtigen Industriesparte. Diese enorme Summe wäre an die

Europäische Kommission abzuliefern, sofern man nicht Konkurrenten

etwa aus USA oder China findet, die gegen gutes Geld Gutschriften

abtreten. Gleich finanziell ausbluten oder die Konkurrenten so

fördern, dass sie Marktanteile erobern, ist wie die Wahl zwischen

Pest und Cholera", warnt der österreichische eFuel-Alliance-Chef

Jürgen Roth.

In Deutschland findet dazu ein Autogipfel statt, Italien drängt

auf ein Vorziehen der Anpassung der CO2-Verordnung von 2026 auf

jetzt. In beiden Ländern stehen aktuell zehntausende, mittelfristig

hunderttausende Arbeitsplätze auf dem Spiel. In Österreich ist die

Betroffenheit mindestens genauso groß, sind doch 80.000 Menschen in

Zulieferbetrieben beschäftigt. "Die Politik darf hier nicht untätig

zusehen. Es braucht ein klares Signal der österreichischen Regierung,

dass man sich dem Niedergang profitabler Betriebe mit attraktiven

Arbeitsplätzen entgegenstemmen wird", fordert Jürgen Roth.

"Wenn das Haus brennt, ruft man gleich die Feuerwehr und nicht

erst dann, wenn nur noch die Ruine steht", so Jürgen Roth. eFuels

spielen bei der Rettung der europäischen Autoindustrie eine wichtige

Rolle, da sie die Not der Hersteller lindern können. Damit diese

Unterstützung wirksam wird, bräuchte es aber dringend regulatorische

Klarheit. Der entsprechende Rechtsakt zur Technologieoffenheit wurde

für 2026 zugesagt. "Das ist aber zu spät. Es muss schneller gehandelt

werden", so Roth.

Wie Elektromotoren können eFuels den CO2-Rucksack der

Kraftfahrzeuge stark reduzieren, denn sie emittieren nur so viel CO2,

wie zuvor aus der Atmosphäre entnommen wurde.

"Die derzeit gültigen Verordnungen verhindern

Technologieoffenheit. Dies wurde bereits erkannt, und eine

Überprüfung wurde versprochen. Das steht auch in den

Regierungsleitlinien der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Nun zeigt sich aber, dass die Autoindustrie unter schwerstem Stress

steht und mit ihr die Zulieferindustrie, deren Aufträge einbrechen,

wenn die Autoindustrie ihre Produktion drosselt. Der Schwebezustand

nützt niemandem und ist daher schleunigst zu beenden", appelliert

Jürgen Roth an die Mitgliedstaaten und die Kommission.

Zweigleisige Strategie hilft Klimaschutz mehr als "electric only"

Die Festschreibung der Elektromobilität als einzige Möglichkeit

der Grenzwerterfüllung ist überholt, weil der Einfluss der CO2-

Emissionen bei der Herstellung der Batterien und der Stromimporte für

den Klimaschutz genauso wichtig ist wie die Emission aus dem Auspuff.

Für "electric only" fehlen der EU ferner die Rohstoffe zur

Batterieerzeugung, wettbewerbsfähige Energiepreise und ausreichende

Mengen sauberen Stroms.

Für fehlende Ladestationen ist Politik, nicht die Autohersteller

verantwortlich

Was der Gesetzgeber erreichen wollte, war, dass die Autoindustrie

Modelle für E-Autos anbietet, das ist bereits geschehen. Aber die

Nachfrage in der Bevölkerung bleibt aus, weil die Ladeinfrastruktur

zu weitmaschig ist. "Das ist aber nicht den Herstellern von Autos

anzukreiden, dafür ist die Politik selbst verantwortlich", gibt

Jürgen Roth zu bedenken.

Das Argument, der Gesetzgeber dürfe nicht während des Spiels die

Spielregeln ändern, geht ins Leere, weil von Anfang an klar war, dass

die Grenzwerte noch einmal einer Revision unterzogen werden müssen

und das undifferenzierte Verbrennerverbot nicht halten würde. "Hier

gibt es kein Zick-Zack, es wird bloß ein fehlender (seit langem

zugesagter) Baustein eingefügt", argumentiert Jürgen Roth. Und

weiter: "Österreich kann nicht darauf bauen, dass andere dafür

sorgen, dass uns nichts passiert."

Dem Klimaschutz ist es egal, wo und wie CO2 eingespart wird.

Hauptsache ist, dass eingespart wird. Dem wird der Vorschlag,

synthetische Fuels als Lösung anzuerkennen, voll und ganz gerecht.

Klimaneutrale Treibstoffe können weltweit dafür sorgen, dass

Milliarden Tonnen CO2 wegfallen, denn wenn die Produktion einmal in

großem Stil anläuft, kann fossiles Erdöl rasch - ohne

Umstellungsaufwand - durch synthetische Energieträger ersetzt werden.

"Dass die Einführung der E-Autos als Weg der CO2-Reduktion ausreicht,

glaubt niemand mehr, denn neun von zehn Autos fahren auch 2025 und

2026 mit Verbrennermotor. Diese Relation wird sich bis 2040 nicht

umdrehen", so der eFuel-Verbandschef zusammenfassend.

Rückfragehinweis:

eFuel Alliance Österreich

Dr. Stephan Schwarzer

Generalsekretär

Telefon: +43 664 381 88 26

E-Mail: s.schwarzer@efuel-alliance.at

Website: https://www.efuel-alliance.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/34625/aom

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