Heimische Pensionskassen erleiden rund 10% Vermögensverlust,
schneiden aber besser ab als EU-Durchschnitt
Wien (APA-ots) - Rund ein Viertel des Portfolios (27%) der
österreichischen Pensionskassen besteht aus klimarelevanten
Vermögenswerten. Ein Klimastress, dargestellt durch einen massiven
Anstieg der Kosten für Kohlenstoffemissionen, würde einen
Vermögensverlust von rund 10 Prozent im österreichischen System der
betrieblichen Altersvorsorge auslösen. Dies geht aus Analysen hervor,
die die österreichische Finanzmarktaufischt (FMA) im Rahmen eines
europaweiten Stresstests der Europäischen Aufsichtsbehörde für das
Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) bei
allen heimischen Pensionskassen auf Basis der Bilanzen zum 31.12.2021
durchgeführt hat. Der Durchschnitt der Vermögensverluste aller 187
gestressten Unternehmen aus 18 EU-Mitgliedstaaten betrug -12,2%,
wobei die Verluste zwischen -1% und -15,6 % lagen.
Ein massiver Klima- und Inflationsstress
Dem Stresstest wurde eine europaweit standardisierte nationale
Bilanz sowie ein "Common Balance Sheet", also eine ganzheitliche
Bilanzdarstellung auf Basis von marktkonsistenten Bewertungen,
zugrunde gelegt. Der Klimastress wurde kalibriert, indem angenommen
wurde, dass verspätete Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen die
Preise für Kohlenstoffemissionen per 31. Dezember 2021 massiv steigen
ließen. Ergänzend wurden etwaige Inflationsabsicherungen im Bereich
der betrieblichen Altersvorsorge analysiert. Das Stressszenario
basierte auf Annahmen der EIOPA sowie des Europäischen
Systemrisikorates (ESRB). Gestresst wurden die Aktiva aller
Veranlagungs- und Risikogemeinschaften und die Aktiva der
Aktiengesellschaften selbst. Deren Gesamtwert reduzierte sich unter
diesen Stressannahmen von 28,4 Mrd. auf 25,7 Mrd., also um rund
2,7 Mrd. (-9,51%).
Der Stresstest hat auch gezeigt, dass bereits alle
österreichischen Einrichtungen bis auf eine Pensionskasse Risiken aus
den Feldern Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, die sogenannten
ESG-Faktoren (Environmental, Social, Governance), in ihrer
Veranlagungsstrategie berücksichtigen. Nur eine Pensionskasse
verwendet allerdings spezielle Klima-Stresstests im Rahmen des
Risikomanagements. Bei der Überprüfung der Investments auf
Nachhaltigkeit werden von den Pensionskassen überwiegend externe
ESG-Ratings / Indizes favorisiert und es wird zunehmend darauf Wert
gelegt, dass die bestehenden Vermögenswerte im Portfolio auf
physische und transitorische Risiken überprüft werden.
Informationen zu den Stresstests finden Sie auf der Website der
EIOPA: [https://www.eiopa.europa.eu/] (https://www.eiopa.europa.eu/)
Rückfragehinweis:
Finanzmarktaufsicht
Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)
+43/(0)1/24959-6006 oder +43/(0)676/882 49 516
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom
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