BERLIN (dpa-AFX) - Den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) ist in den Jahren 2020 und 2021 durch Korruption und gefälschte Abrechnungen nach eigenen Angaben ein Schaden von rund 73 Millionen Euro entstanden. Wie der AOK-Bundesverband am Dienstag mitteilte, wurden im Berichtszeitraum von den elf AOKs insgesamt 13 662 Fälle verfolgt. Details stehen im sogenannten Fehlverhaltensbericht 2020/21, den der Verband am Dienstag veröffentlichte.

Das betrügerische Verhalten Einzelner belaste die Beitragszahler und füge der Solidargemeinschaft erheblichen finanziellen Schaden zu, sagte Susanne Wagenmann, Vorsitzende des Aufsichtsrats des AOK-Bundesverbandes für die Arbeitgeberseite.

An erster Stelle steht den Angaben zufolge, wie schon in den Jahren 2018 und 2019, Fehlverhalten in der Pflege und häuslichen Krankenpflege. "Allein in diesem Bereich konnten 11,25 Millionen Euro aufgrund falsch und betrügerisch abgerechneter Leistungen für die Versichertengemeinschaft gesichert werden." Verwiesen wird etwa auf Fälle organisierter Kriminalität bei Pflegediensten, wo nicht erbrachte Leistungen abgerechnet oder Leistungen durch "Gefälligkeitsgutachten" von Ärzten erschlichen worden seien.

Bei den AOKs in Deutschland sind nach deren Angaben mehr als 27 Millionen Menschen versichert./jr/DP/mis