BOSTON (dpa-AFX) - Unter Aktienanlegern hat sich die Stimmung laut einer Befragung zum ersten Mal seit fünf Monaten wieder eingetrübt. Der vom Vermögensverwalter State Street ermittelte Global Investor Confidence Index (ICI) fiel im Oktober um 4,6 Punkte auf 104,3 Punkte, wie die Experten am Mittwoch mitteilten. Damit näherte sich das Barometer für die Anlegerstimmung der neutralen 100-Punkte-Schwelle.

Die Anlegerstimmung verschlechterte sich vor allem in Europa, wie der entsprechende Teilindex mit einem Rückgang um 14,4 Punkte auf 86,2 Punkte zeigte. Jener für Nordamerika fiel um 5,1 Punkte, während der asiatische Confidence Index um 4,1 Punkte stieg.

Laut Rajeev Bhargava, Leiter der Abteilung Investor Behavior Research bei State Street Associates, ist die Stimmungseintrübung in Europa wahrscheinlich auf die wachsende Besorgnis zurückzuführen ist, dass die Europäische Zentralbank bei der Straffung der Geldpolitik wohl weit hinterherhinkt und daher die Zügel straffer ziehen könnte. Darüber hinaus habe die wachsende Unruhe über die finanzpolitischen Aussichten des Vereinigten Königreichs zu den Schwankungen an den europäischen Märkten und damit zum Rückgang des Vertrauens vor Ort beigetragen.

Der Investor Confidence Index misst den Angaben zufolge die Risikobereitschaft der Anleger, indem er das tatsächliche Kauf- und Verkaufverhalten institutioneller Investoren untersucht. Der Index weist Änderungen in der Risikobereitschaft der Anleger eine genaue Bedeutung zu: Je höher die prozentuale Verteilung auf die einzelnen Papiere ist, desto größer ist die Risikobereitschaft beziehungsweise das Vertrauen. Ein Wert von 100 ist neutral - dies ist der Wert, bei dem Investoren ihren langfristigen Anteil an risikoreichen Anlagen weder erhöhen noch verringern./la/bek/he