TAMPA/LONDON (dpa-AFX) - Die Klimakrise hat einer Analyse zufolge die heftigen Regenfälle und Windgeschwindigkeiten des Hurrikans "Helene" in den USA noch verstärkt. Ohne die menschengemachten Klimaveränderungen wäre der Wind um etwa elf Prozent schwächer und der Regen um etwa zehn Prozent geringer ausgefallen, heißt es in einer Schnellanalyse der Wissenschaftler-Initiative World Weather Attribution.

"Helene" war vor knapp zwei Wochen auf Florida getroffen. Weit mehr als 200 Menschen kamen durch den Sturm ums Leben. Und der nächste Hurrikan ist schon da: "Milton" gilt ebenfalls als ein besonders starker Hurrikan. Solche mächtigen Wirbelstürme seien heutzutage in der Region rund zweieinhalbmal so wahrscheinlich wie in vorindustriellen Zeiten, heißt es in der Schnellanalyse.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht Fachleuten zufolge deren Gefährlichkeit, da wärmere Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann, wodurch tropische Stürme schneller an Intensität gewinnen. Der Analyse zufolge bildete sich "Helene" zu einer Zeit, als die Temperaturen im Golf von Mexiko zwei Grad höher lagen als vor Beginn des menschengemachten Klimawandels.

"Unsere Studie hat wieder einmal gezeigt, dass die Hurrikans immer schlimmer werden, wenn die Menschen weiterhin fossile Brennstoffe verbrennen und damit den Planeten erwärmen", erklärte Studien-Mitautorin Friederike Otto vom Imperial College London.

Einst seien solche Hurrikans nur alle 130 Jahre vorgekommen, nun etwa alle 53 Jahre. Deswegen ist den Forschenden zufolge nicht nur Klimaschutz extrem wichtig, sondern auch, dass sich betroffene Regionen besser vorbereiten.

Für eine Attributionsstudie werden meteorologische Daten aus den zurückliegenden Jahrzehnten und Klimasimulationen statistisch ausgewertet. Dabei wird verglichen, wie ähnliche Ereignisse sich zwischen dem vorindustriellen Klima und dem heutigen Klima verändert haben./dd/DP/zb