ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Bank Credit Suisse hat in einer am Montag vorliegenden Studie ihre Präferenzen unter den Börsenbetreibern neu geordnet. Statt der Deutschen Börse gibt Analystin Haley Tam künftig der Börse Euronext die Favoritenrolle an der Seite der London Stock Exchange. Als wichtige Kriterien für ihre neue Auswahl verwies sie auf aktuelle Bewertungsmaßstäbe und/oder erwartete positive Gewinntreiber.

Für den Sektor seien Zeiten hoher Marktunsicherheit, die 2023 anhalten dürfte, zwar generell von Vorteil. Dennoch stufte Tam die Deutsche Börse in einer am Montag vorliegenden Studie von "Outperform" auf "Neutral" ab und reduzierte das Kursziel von 200 auf 185 Euro. Nach gutem Lauf in den vergangenen Monaten erwartet sie bei den Frankfurtern künftig eher Gegenwind für die Gewinnentwicklung.

Die Papiere des Börsenbetreibers hätten 2022 vom steigenden Zinsniveau und den robusten Umsätzen im Daten- und Analytikbereich profitiert. Die zyklische Ertragsstärke dürfte im kommenden Jahr nicht mehr ewig lange anhalten, lautet ihre These. Das Geschäft mit Zinsderivaten entwickele sich schwächer als gedacht und dies dürfte zunächst auch so bleiben. Obendrein werde man von steigenden Zinsen in den USA und der Eurozone künftig weniger profitieren.

Anders sieht sie nun den Konkurrenten Euronext , den sie umgekehrt von "Neutral" auf "Outperform" hochstufte. Das Kursziel erhöhte Tam hier leicht von 78 auf 82 Euro. Der Konzern, der unter anderem die Leitbörsen in Paris und Amsterdam betreibt, sollte seinen Marktanteil stabilisieren. Die Aktie sei günstig bewertet im Vergleich zu denen der Konkurrenz. Ein starker Cashflow und die bisherige Erfolgsbilanz brächten auch etwas Fantasie für wertsteigernde Übernahme-Aktivitäten.

Für das dritte große europäische Branchenunternehmen, die London Stock Exchange , bestätigt Tam ihr positives Votum mit "Outperform". Gemäß dieser Einstufung erwartet die Credit Suisse in den nächsten 12 Monaten eine überdurchschnittliche Gesamtrendite der Aktie im Vergleich zu den anderen von dem Analysten beobachteten Werten derselben Branche. "Neutral" stellt derweil eine durchschnittliche Gesamtrendite in Aussicht./tih/ag/stk

Analysierendes Institut Credit Suisse.

Veröffentlichung der Original-Studie: 16.12.2022 / 11:01 / UTC

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 19.12.2022 / 04:00 / UTC