THOUSAND OAKS (dpa-AFX) - Der US-Biotechkonzern Amgen hat seine Gewinnprognose wegen einer Abschreibung auf eine Medikamentenhoffnung gesenkt. Im laufenden Jahr erwartet das Management nun einen Gewinn je Aktie zwischen 11,23 und 12,73 US-Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag in Thousand Oaks mitteilte. Bisher hatte sich die Konzernführung 14,30 bis 15,41 Dollar je Aktie vorgenommen.

Im dritten Quartal sackte der Gewinn je Aktie im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 3,22 Dollar ab. Grund war eine Abschreibung in Höhe von 650 Millionen Dollar auf das Phase-1-Medikament AMG 340 zur Behandlung von Prostatakrebs. Der Konzern will dessen Entwicklung stoppen. Amgen priorisiere künftig Xaluritamig, ein anderes Krebsmittel in einem frühen Teststadium. Die Amgen-Aktie setzte ihre jüngste Talfahrt fort und verlor im US-Handel zuletzt fast 4 Prozent.

Nach der milliardenschweren Übernahme des irischen Arzneimittelherstellers Horizon Therapeutics erhöhte Amgen hingegen seine Umsatzprognose. Hier traut sich das Management im laufenden Jahr nun 28,0 bis 28,4 Milliarden US-Dollar (26,4 bis 26,8 Mrd Euro) zu. Erst im August hatte Amgen die Prognose auf 26,6 bis 27,4 Milliarden Dollar erhöht. Im abgelaufenen Quartal stiegen die Erlöse des Konzerns im Jahresvergleich um 4 Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar.

Anfang September hatte die US-Wettbewerbsbehörde FTC den Weg für die Horizon-Übernahme unter Auflagen freigemacht. Mitte Oktober vermeldete Amgen dann Vollzug. Mit einer Summe von 27,8 Milliarden Dollar ist es der größte Kauf für Amgen. Horizon soll das Wachstum beschleunigen, außerdem verspricht sich der Konzern Effizienzgewinne und eine größere Produktpipeline./niw/stw/he