BERLIN (dpa-AFX) - Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder hält die Debatte über den richtigen SPD-Kanzlerkandidaten für schädlich für seine Partei. "Jede Debatte über einen amtierenden Bundeskanzler, den man nicht austauschen kann, schadet allen", sagte Schröder der "Süddeutschen Zeitung". "Die Partei kann doch nicht den eigenen Bundeskanzler demontieren." Scholz attestierte er, einen "ordentlichen Job zu machen".

Schröder sagte dem Bericht zufolge weiter, für Scholz sei es mit der aus drei Parteien zusammengesetzten Ampel-Koalition noch schwerer gewesen als für ihn selbst zu Zeiten der rot-grünen Koalition von 1998 bis 2005. Über Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte Schröder, dieser mache seine Sache sehr gut. Man müsse aber die Konsequenzen der öffentlichen Kandidatendebatte bedenken: "Es werden beide dadurch beschädigt", sagte Schröder.

Die Frage der Kanzlerkandidatur ist in der SPD noch nicht entschieden. Vor allem aus Nordrhein-Westfalen meldeten sich zuletzt einflussreiche Sozialdemokraten zu Wort, die das Rannen offen hielten./cwe/DP/jha