BERLIN (dpa-AFX) - Private Altenpflegeanbieter haben vor drohenden Heim-Insolvenzen in Deutschland gewarnt. Um Einrichtungen davor zu schützen, seien kurzfristige Finanzhilfen erforderlich, erklärte der Arbeitgeberverband Pflege am Donnerstag in Berlin. Zudem müssten "unrealistische Personalschlüssel" abgeschafft werden. "Derzeit kalkulieren wir mit Belegungszahlen, die nicht mehr stimmen, mit Personal, das wir nicht haben, und betrachten uns als Magnet für ausländische Fachkräfte, der wir nicht sind", warnte Präsident Thomas Greiner.

Die Corona-Krise und Personalmangel hätten dazu geführt, dass die Belegung in vielen Einrichtungen zu niedrig sei, erläuterte der Verband. Dadurch brächen Einnahmen weg. So wäre derzeit eine Belegung von 96 bis 98 Prozent nötig, um eine wirtschaftliche Betriebsführung zu ermöglichen - im Schnitt seien es bei den Mitgliedsunternehmen aber 82 Prozent. Zugleich würden Personalvorgaben gemacht, als gäbe es eine Bewerberschwemme. Nötig sei hierbei mehr Flexibilität.

Der Verband vertritt nach eigenen Angaben 955 Pflegeunternehmen mit rund 80 000 Beschäftigten./sam/DP/mis