WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat den Handel am Mittwoch mit moderaten Aufschlägen beendet. In der Früh hatten die Indizes noch nachgegeben, erholten sich dann aber. Der Leitindex ATX legte am Ende um 0,34 Prozent auf 3138,38 Punkte zu. Der breitere ATX Prime gewann 0,28 Prozent bei 1591,05 Punkten.

Im Fokus standen die Aktien der Voestalpine , die nach einem verhaltenen Start 3,8 Prozent höher schlossen. Der Linzer Stahlkonzern hat im Geschäftsjahr 2022/23 viel investiert, Schulden abgebaut und unter dem Strich spürbar weniger Gewinn erzielt. Analysten von Baader sprechen von einem Betriebsergebnis "im Rahmen der Erwartungen". Die vorgeschlagene Dividende liege mit 1,50 Euro über den durchschnittlichen Erwartungen.

Eine positive Bewegung gab es auch bei den Aktien von Do&Co, die um 2,3 Prozent auf 122,40 Euro zulegten. In der Früh gab es zeitweise ein Plus von über sechs Prozent. Die Experten von der Berenberg Bank hoben das Kursziel für die Anteile des Cateringunternehmens deutlich von 60 auf 150 Euro an. Die "Buy"-Empfehlung blieb bestehen.

Deutlich nach oben ging es auch für Frequentis, deren Papiere 4,6 Prozent zulegten, und AT&S, die sich um 2,8 Prozent verteuerten.

Verluste gab es bei den Anteilen der EVN , die um ein Prozent nachgaben. Der niederösterreichische Versorger hat Preissenkungen angekündigt.

Die Wiener UNIQA-Versicherung gaben um 0,1 Prozent nach. Das Unternehmen hat einen neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrates: Burkhard Gantenbein folgt auf Walter Rothensteiner, der diese Funktion elf Jahre innehatte und nun die Altersgrenze erreicht hat.

Die schwergewichteten Banken schlossen mehrheitlich fester. Raiffeisen International (RBI) und Bawag gewannen 0,2 und 0,4 Prozent. Die Papiere der Erste Group notierten wie bereits am Vormittag 0,6 Prozent tiefer.

Marktbeobachter sprachen von Zurückhaltung vor den wichtigen Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. EZB-Vertreter äußerten sich am Mittwoch eher falkenhaft - so auch der niederländische Notenbankchef Klaas Knot. "Die Inflation könnte noch lange Zeit zu hoch bleiben und weitere Zinserhöhungen werden dann notwendig sein", sagte Knot im niederländischen Parlament in Den Haag. Zuvor hatte bereits EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel betont, dass im Kampf gegen die Inflation noch viel zu tun bleibe.

Für Verunsicherung sorgten auch Konjunkturdaten. Wie in der Früh bekannt wurde, sackten in China die Ausfuhren im Mai in US-Dollar berechnet um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ab, wie die Zollverwaltung in Peking berichtete. Die deutsche Industrie hat ihre Produktion dann zu Beginn des zweiten Quartals leicht ausgeweitet. Die Gesamtherstellung stieg im April zum Vormonat um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Befragte Ökonomen waren allerdings von einem Plus um 0,6 Prozent ausgegangen./spo/sto/APA/jha